die Idee: eine Fahrradtour um die Welt
die Teilnehmer: alle Blogger, die gern
dabeisein wollen
das Gepäck: Erfahrungen & Eindrücke rund
ums Fahrrad von überallher
die Route: immer offen, bestimmen die
Teilnehmer
der Zeitplan: seit Dezember 2012 – solange
es uns gefällt
die bisherigen Etappen: Myanmar (Burma), Lima / Peru, Vietnam, Neuseeland,
Amsterdam / Niederlande, Colorado / USA, Kopenhagen / Dänemark, Dänemark, Barcelona / Spanien, Thailand
Amsterdam / Niederlande, Colorado / USA,
bisherige Specials: Niederlande
Ooooh, die nächste Etappe hat es in sich: Leute, es geht nach Ecuador! Und dort erwartet uns ein echtes Abenteuer! Doris von littlemissitchyfeet hat mir einen wunderbaren Beitrag geschickt:
"world wide wheeling" - unsere Fahrradtour um die Welt - Ecuador
Chimborazo,
der Vulkan: Eine Liebesbeziehung auf zwei Rädern
Er
hat mich schon die letzten Wochen begleitet, mich regelrecht
verfolgt. Auf den Bänken im Hostel am Abend haben sie von ihm
gesprochen. Am Morgen hat er mich mit einem Strahlen begrüßt, mich
mit seiner Größe und Mächtigkeit beeindruckt. Untertags habe ich
ihn immer wieder aus den Augenwinkeln gesehen. Wie ein heimlicher
Verehrer hat er sich still und unbeobachtet mehr und mehr in mein
Leben geschlichen. Rund um die Stadt Riobamba kann man ihm kaum
entrinnen, dem Chimborazo, mit 6.310 m Höhe höchster Berg Ecuadors
und inaktiver Vulkan.
Angefangen
hat unsere “Beziehung” aber schon vorher, genauer gesagt, als ich
nach Ecuador gekommen bin. Schließlich soll man den Gipfel des
Chimborazos bei idealen Verhältnissen schon von der Kilometer weit
entfernten Küstenstadt Guayaquil sehen können – und da war ich ja
im Dezember. So richtig begonnen hat aber alles ein paar Wochen später in
Latacunga, wo das Touristen-Highlight die Vulkan-Besteigungen sind. Die
meisten erklimmen den Cotopaxi, mit “nur” 5.897 m Höhe Zweiter
unter den ecuadorianischen Berge. Nur die Harten trauen sich auf den
Chimborazo. Untrainiert wie ich nach monatelangem Reisen bin haben
mich ja schon die Erzählungen vom Cotopaxi abgeschreckt: Die
meisten, die die zwei Tages-Touren machen kommen ohnehin nicht auf die Spitze. Bei Sturm und schlechtem Wetter
– wie es derzeit so oft der Fall ist – helfen auch die Schnee-
und Gletscherklettertips nichts. Muss nicht sein...
Aber
irgendwie will ich ihm ja doch nahe sein, ihn spüren, den
Chimborazo. “Wie wäre es mit einer Mountainbike Tour?”, bevor
ich die Idee gleich wieder ablehne – Ihr wisst schon: untrainierte
Reisende – fügt meine Gastgeberin Alison, die mir den Tipp gibt,
hinzu: “Downhill!” Eine Abfahrt vom Vulkan, eine, die sogar
10-Jährige schaffen?! Ich glaube, der Chimborazo und ich haben eine
Chance auf eine Intensivierung unserer Beziehung...
Dazwischen
stehen bloß zwei Räder, genauer gesagt sechs Räder – denn die
Tour, die mir Alison empfiehlt, mache ich gemeinsam mit meiner
argentinischen Reisefreundin Mariana und einem Guide. Gemeinsam
wollen wir uns also in die Tiefe stürzen. Doch zuerst geht es einmal
bergauf: Wir treffen uns in der Agentur in Riobamba und werden –
nach kurzer Einführungsrunde, einer Tasse Kaffee samt aufmunterndem
Spruch “Feliz dia” (happy day) und Ausrüstungscheck – per 4x4
in Richtung Berghütte Carrel Hermanos auf 4.800 m Höhe auf den
Chimborazo gebracht.
So wird es uns gesagt: Sehen können wir nämlich
aufgrund der Nebelsuppe nichts. Wieder einmal schlägt uns das Wetter
im Winter ein Schnippchen, denn den viel gerühmten und umschwärmten
Ausblick können wir uns heute nur vorstellen – und hoffen, dass
wir vielleicht im Lauf der nächsten 44 km und 6 Stunden doch noch
ein bisschen etwas vom Gipfel des Vulkans sehen können.
Die
Räder werden bei der Hütte ausgeladen und vorerst mal – links –
liegen gelassen, denn wir wollen noch etwas weiter nach oben. Auch
wenn aus der Aussicht dort vermutlich ebenso wenig wird. Auf 5.000
Metern liegt nämlich das Edward Whymper Refugium – und die 200
Höhenmeter schaffen wir doch locker. Denken wir! Dass sich eben
diese zu Fuß auf dieser Höhe so ziehen könnten, hätte wohl
keine(r) von uns vermutet. Anfangs geht es ja mit der Puste noch
einigermaßen, aber je höher rauf wir gehen, desto schwerer fällt
jeder Schritt. Aber die anderen, die uns gerade von oben entgegen
spazieren, haben es ja auch geschafft – es wäre doch gelacht.
Gefühlte
5 Stunden später komme ich dann auch als Erste an und werde gleich
belohnt. Für eine Nanosekunde zeigt sich nämlich doch wirklich der
Gipfel des Chimborazo. Gerade so lange, dass ich einen
Vorbeilaufenden um ein Foto bitten kann.
Einmal zahlt sich meine
Schnelligkeit aus, denn fünf Minuten später, als Mariana und der
Guide endlich ankommen, hat sich die Spitze schon wieder hinter einer
Nebelverdecke versteckt. Wie rasend schnell sich hier das Wetter
ändert, mal die Sonne herauszwinkert, um gleich wieder von einem
Regenguss abgewechselt zu werden, sollen wir heute noch den ganzen
restlichen Tag feststellen.
Aber
nachdem wir diese erste Hürde überwunden haben, soll dieser jetzt
auch mal starten: Also gehen wir wieder auf 4.800 Meter nach unten,
was erheblich leichter geht, schwingen uns auf unsere Räder und los
geht´s!
Die versprochenen Höhepunkte der Tour – den Yana Rumi
Felsen oder den La Chorrera-Canyon - können wir nur erahnen, dafür
werden wir aber reichlich entschädigt: Denn die Vicuñas (Vikunjas),
diese Art Lama, die nur zwischen 3.500 und 5.000 Höhenmeter in den
Hochanden Südamerikas vorkommt, fühlt sich – trotz Nebel – hier
pudelwohl. Die Herden grasen überall hier in freier Wildbahn – und
machen die Fahrt, die sonst vor allem über Schotterpisten, kleine
Pfade und auch schon mal über trockene Wiesen geht, zu einer kleinen
Safari.
So
viele Pausen und Fotostopps machen wir auf den fast 40 km gar nicht,
sondern brettern wegen der Kälte einfach runter. Immer begleitet vom
Jeep, der ständig darauf wartet, dass eine(r) von uns w.o. gibt. Die
Freude machen wir ihm aber natürlich nicht... außerdem macht das
Downhill-Mountainbiken echten Spaß. Anstrengung sieht anders aus!
Langsam
kommen wir vom felsigen Vulkan runter ins Weideland, wo´s
beträchlich grüner und eher hügelig ist. Über 2.000 Höhenmeter
radeln wir runter – oder vielmehr lassen wir die Räder rollen –
bis nach San Juan in Calpi. Dort wartet schon der Jeep auf uns, um
uns zurück nach Riobamba zu bringen. Der Tag endet für mich: Rot
wangig, verschwitzt und ganz schön ausgepowert lasse ich mir noch
die mitgebrachte Jause schmecken. Mein liebster Chimborazo, ja, du
hast mich heute so richtig glücklich gemacht... wie ein guter
Liebhaber eben :)
Doris
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Wohin die Tour als nächstes geht, das entscheidet ihr mit euren Beiträgen: Ich freu mich über alles mögliche zum Fahrradthema von überallher und lass mich gern von euch überraschen. Wer dabeisein möchte, schickt mir einfach eine Mail an diefahrradfrau@gmail.com
Bis bald!
diefahrradfrau
Oh, da würde ich auch gerne einmal hin reisen.. ein schöner Post!
AntwortenLöschenVG Joy
Was für ein toller Gastbeitrag! :) Die Bilder gefallen mir - trotz des Nebels - sehr, sehr gut. Werd' mich auf ihrem Blog gleich mal näher umschauen.
AntwortenLöschenZu deinem Kommentar: Das ist lustig, denn an der Nordsee war ich zum Beispiel noch nie ;)
Liebe Grüße,
Petra
http://justanothercopycat.blogspot.de/
Hm, ein spezielles Thema hab ich jetzt nicht im Kopf.... Aber du kannst gern was Fahrradmäßiges schreiben, oder.... was zum Thema Reisen oder... DIY... oder... Reviews zu Büchern/Filmen/... Was dir so einfällt! :)
AntwortenLöschenMuss ja auch nicht sofort jetzt gleich sein, ich werd die Aktion wohl ein Weilchen laufen lassen. :)
Der neue Gastbeitrag ist mal wieder klasse! Ecuador... Das ist so ein Land, von dem ich eigentlich gar nichts weiß (nur, dass da mein Kaffee herkommt, haha!). So eine Radtour durch das Land stell ich mich superspannend vor. Und diese Vicuñas... die hätt ich ja gern mal angefasst. :D
What an amazing journey on wheels you're having. A great adventure. I have been to Ecuador myself. Loved it! Have a great trip you tough women:)
AntwortenLöschenwow - das war bestimmt eine beeindruckende Fahrt nach unten. Ein interessanter Beitrag - hat wieder Spaß gemacht zu lesen und die Bilder zu sehen.
AntwortenLöschenlieber Gruß von Heidi-Trollspecht
Was für ein Erlebnis! Vor allem als sich der Nebel lichtete und der Berg hervortrat. Tolle Bilder!
AntwortenLöschenLG Sabine
Danke für deine Kommentare :) Nach Ecuador würde ich aucch gerne mal..
AntwortenLöschensuper! nur kurz überflogen bzw. fotos angeschaut - es ist ja schon spät - aber ich werde es an passender stelle verlinken. passt ja wie die faust aufs auge ;-) danke für den hinweis!
AntwortenLöschenlg
svl