Im Gepäck: jede Menge Flyer und Fakten, mit denen sie über die in den letzten Wochen viel diskutierte Situation der Hebammen aufklären wollen. Und dafür ist ihnen kein Weg zu weit: auf rund 400 Kilometern strampeln sie sich ab, um schließlich am 12. April zu einer Demonstration in Berlin einzuradeln.
"Wir fahren sonst alle kaum Rad. Wir müssen verrückt sein!" |
Wow, was für eine Aktion!
Und dabei sind die Mädels alles andere als Profiradler und kommen auf ihren täglichen Etappen immer wieder an ihre Grenzen. Für Bianca Kasting, die die Idee zu dieser Tour hatte, ist dies eine der größten Herausforderungen ihres Lebens. "Aber wir wollen zeigen, dass wir Eltern in Bewegung bleiben und dass uns kein Weg zu weit ist, um für die Geburtshilfe zu kämpfen."
Nach dramatischem Anstieg der Versicherungsbeiträge hatte im Februar die Nürnberger Versicherung den Ausstieg aus der Berufshaftpflicht für Hebammen angekündigt. "Damit kann ab Juli 2015 der gesetzlich erforderliche Haftpflichtversicherungsschutz für Hebammen nicht mehr aufrecht erhalten werden. Den Hebammen - freiberuflichen und fest angestellten - droht ein Berufsverbot", erläutert Berit Abel. Sie betreut die Facebookseite zur Aktion mit aktuellen Tourberichten und Informationen aus ganz Deutschland.
Denn die Gruppe ist nicht allein: in vielen Städten finden Partneraktionen statt und geben symbolischen Fahrtwind für die Radelmütter, die auch unterwegs immer wieder durch Zurufe angefeuert werden: "Go, Girls, Go!"
Die Einfahrt bei den täglichen Etappenzielen gestaltet sich vielerorts zu einem Happening, bei dem neben der Information zur Sache natürlich erstmal die Versorgung der mitreisenden Babys auf schnell ausgebreiteten Decken ansteht - alles ganz unkompliziert, mit viel guter Laune und selbst bei völliger Erschöpfung immer zuversichtlich.
Motivation (Bianca Kasting) |
Überall schwappt den mutigen Radlerinnen eine Welle der Hilfsbereitschaft und Anerkennung entgegen: klatschende LKW-Fahrer und Menschen, die sich für den Einsatz der Gruppe bedanken, Berichte in sämtlichen Lokalzeitungen entlang der Strecke und sogar im Fernsehen - die Resonanz ist überwältigend
und gibt den Frauen Kraft zum Weitermachen.
Ihr Ziel hat die Gruppe fest im Blick: Berlin. Die Elterninitiative Hebammenunterstützung, in der sich binnen kürzester Zeit mehr als 16.000 Eltern organisiert haben, ruft zur Demonstration für den Erhalt der Hebammenversorgung am 12. April auf. Dort wollen Bianca und ihr Team die Liste der unterwegs gesammelten Unterschriften übergeben.
Für ihren Endspurt von Potsdam nach Berlin wünschen sie sich möglichst viele Mitradler, die sie auf den letzten Kilometern ihrer "Tour de Force" begleiten.
Falls es bis hierher nicht sowieso schon deutlich geworden ist:
ich bin schwer beeindruckt vom Engagement dieser Frauen und der Leute, die diese Aktion im Hintergrund begleiten.
Berit hat mich bei der Vorbereitung zu diesem Artikel bis weit nach Mitternacht mit Informationen versorgt - vielen Dank für deine Geduld bei meinen nervigen Fragen!
Bianca, die übrigens für ihre Petition zur Rettung der Hebammen schon rund 400.000 Unterschriften sammeln konnte, hat mir freundlicherweise erlaubt, ihre Bilder zu benutzen - auch dafür ein herzliches Dankeschön!
Ihr macht das, Mädels. Haut rein!
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Abschließend noch ein paar Links zum Weiterlesen:
Berichte zur Tour und jede Menge Info findet ihr auf dem Hebammenblog von Jana Friedrich.
Bis bald!
diefahrradfrau
Schwer beeindruckt bin ich auch und ich wünsche Ihnen und uns allen, dass die Hebammen endlich auch von den politischen Entscheidern als das wahrgenommen werden, was sie sind, unverzichtbar!
AntwortenLöschenToll, daß Du das hier zu Deiner Sache machst!
Lieben Gruß
Ssbine
Voll die tolle Aktion! Hatte noch gar nix davon gehört. Lieben Dank für deine Infos :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Frauke
In der Schweiz ja noch kein Thema..... Aber sorry, ohne Hebamme geht wohl nix!
AntwortenLöschenAsterix würde sagen , die spinnen, die Römer!
Danke für euren Einsatz!
Herzlichst
yase, dir dreimal die Hebammen brauchte...
Was für eine Aktion! Ist ja der Hammer!!!
AntwortenLöschenViele Grüße von
Margit
Wow, das nenne ich Einsatz ! Und ja, der Erhalt der Berufsgruppe Hebamme braucht natürlich Unterstützung, damit sie weiter bestehen kann. Danke, für diese Erinnerung !
AntwortenLöschenViele liebe Grüße Synnöve
Wow, was für eine Aktion! Von der Thematik hab ich auch schon viel gehört und bin echt entsetzt... Kinder stehen bei mir zwar noch so überhaupt nicht auf dem Plan, aber Gedanken macht man sich eben doch schon!
AntwortenLöschenWahnsinn, was diese Frauen da radeln. Riesen Respekt!
eine ganz großartige aktion, die ich sehr bewundere! ich hab auch schon unterschrieben.
AntwortenLöschentoll, dass du hier nochmal so ausführlich davon berichtest.
liebe grüße von mano
Wow...was für eine tolle Aktion...bin schwer begeistert...und passt so prima zu dem #zusammensindwirmehr Gefühl, das mich letzte Woche überkam...danke dir für deine Lieben Worte zu unserer neuen Kolumne #GIBMALBUTTERBEIDIEFISCHE ...und schön diese tolle und mutige Aktion bei dir entdeckt zu haben...bin schwer verliebt...in diese tollen Frauen und ihre Idee...wunderbar...alles Liebe und eine tolle kreative Woche...deine i...
AntwortenLöschenHut ab Mädels und herzlichen Dank für Euer Engagement!
AntwortenLöschendanke für die Info. Ich finde die Aktion auch sehr gut - und drücke den Frauen beide Daumen, dass sie Erfolg haben.
AntwortenLöschenlieber Gruß von Heidi-Trollspecht
wunderbar, das nenne ich engagement. da wäre ich gerne dabei gewesen.
AntwortenLöschentolle aktion.
lg eva