mein Osnabrück: Altstadt-Kul-tour

Dienstag, 7. April 2015

Wege, auf denen jeder Meter spannende Geschichten erzählt,
Orte, an denen sich Zeiten und Kulturen begegnen,
Gärten, in denen Ideen wachsen und Visionen,
und drumherum der ganz normale Alltag -
das ist mein Osnabrück.
Und das möchte ich euch zeigen.
Ich nehme euch mit auf eine Radtour zu besonders schönen Plätzen und den Sehenswürdigkeiten der Stadt, werde euch aber auch Unscheinbares und Alltägliches, Überraschendes und Erstaunliches zeigen. Kleine Szenen und Dinge, die ich unterwegs entdecke und die für mich einfach auch dazugehören. Mein Osnabrück eben.

Es ist kein Zufall, dass meine Stadtführung am Heger Tor beginnt, denn hier treffen Altes und Neues, Tradition und Moderne, Kultur und Subkultur in einzigartiger Weise aufeinander. Ein spannender Ort, für dessen Erkundung ein Nachmittag kaum ausreicht!


heger tor osnabrück


Wo früher Fuhrwerke die Stadtgrenzen passierten, gelangt man heute in die schmalen Gassen der Altstadt. Aber zunächst geht´s über die alte Steintreppe hinauf auf das Tor. 


Von dort oben hat man einen schönen Blick über die Dächer und hinein in die Gassen des Heger-Tor-Viertels. 

altstadt osnabrück

Seht ihr? Dort unten an der Bocksmauer steht mein Fahrrad, das hab ich natürlich nicht mit hochgeschleppt. 



Ein Blick in die gegenüberliegende Richtung ist wie ein Sprung durch Zeit und Raum. Ihr seht den Museumskomplex: das Kulturgeschichtliche Museum im vornehmen Sandsteingebäude und das Felix-Nussbaum-Haus mit seiner futuristischen Architektur. In den wie Scherben wirkenden Fenstern spiegelt sich das alte Stadttor - was für eine Symbolik! 

felix nussbaum haus osnabrück


Ich find´s total spannend, die unterschiedlichen Spiegelungen in den Scherbenfenstern zu beobachten, während ich langsam um das Gebäude gehe. Hier hätte ich stundenlang fotografieren können. 

felix nussbaum haus osnabrück


Nur einen Steinwurf weiter eine andere Baustelle: 



das emma-theater wird zur Zeit saniert, hinter Bauzaun und baumspiegelndem Schaukastenglas informiert ein Plakat über Ersatzspielstätten. Kultour.  



Zurück zum Museumskomplex, wo das geöffnete Eisentor den Blick freigibt auf das Stüvehaus, das 1864 als Krankenhaus erbaut wurde. 




Heute werden die meisten Räume des Gebäudes von der Volkshochschule genutzt, im Erdgeschoss befindet sich ein brasilianisches Restaurant. Auf dem Vorplatz: leuchtend blaue Bänke, Lichterketten an gelben Stangen, dahinter die alten Rundbogenfenster. Herrlich! 



Ein paar Schritte nördlich vom Heger Tor, steht der Bucksturm, ein ehemaliger Wachturm innerhalb der alten Stadtmauern, der später ganz anderen Zwecken diente:

bucksturm osnabrück


Seit dem 14. Jahrhundert wurde der Turm als Gefängnis, während der Hexenverfolgung auch als Folterkammer genutzt. Uuuhh, da bleibe ich lieber draußen ...


bucksturm osnabrück


... und freue mich an kleinen Spiegelfenstern und wortgefärbten, schattenbespielten Wänden hinter dem Turm.




Der schmale Gehweg verläuft entlang buckliger Hauswände mit hier und da bröckelndem Putz.




Unter einem der kleinen Butzenfenster erhebt sich ein Ochsenrelief - ein Hinweis auf den Namen dieser Stadt: Osnabrück bzw. plattdeutsch "Ossenbrügge" (Ochsenbrücke). 




Daneben: neue Wandmalereien. Kunst ist eine Frage der Sichtweise, oder?




Auch an der Kunsthalle Osnabrück: in der früheren Klosterkirche des Dominikanerordens werden wechselnde Ausstellungen bildender Kunst der Gegenwart gezeigt.


kunsthalle dominikanerkirche osnabrück


Mich fesselt auch hier das Zusammenspiel von Altem und Neuem, das Schattenspiel auf den Wänden ...


kunsthalle dominikanerkirche osnabrück


die im Eingang zur Kunsthalle gespiegelte Häuserreihe auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

kunsthalle dominikanerkirche osnabrück


Und dazwischen: Bücher. Eine ganze Bücherwiese sogar! Auf der Verkehrsinsel vor der Kunsthalle wurden rund 200 Bücher "gepflanzt", die Buchseiten sollen sich allmählich in Erde verwandeln. Ein Kunstprojekt zum Immer-wieder-Hinsehen, echt spannend. 


kunsthalle dominikanerkirche osnabrück

Und genauso spannend geht es weiter: im zweiten Teil meiner Rad-Kul-tour nehme ich euch mit in die Gassen der Altstadt. Ich würde mich freuen, wenn ihr wieder mitradelt durch mein Osnabrück. Seid ihr dabei?

Fortsetzungen der Altstadt-Kul-tour findet ihr hier:
Teil 2
Teil 3
Teil 4

Bis bald!
diefahrradfrau
#meinosnabrueck #meinniedersachsen

11 Kommentare:

  1. Ja, ich komme gern wieder mit auf deine wunderbare Stadttour. Schöne Bilder, die du zeigst. Der gepflanzte "Bücherwald" ist eine witzige Aktion, da bleibt man sicher unweigerlich stehen.
    herzliche Grüße von Silke

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  2. so schöne osnabrück-einblicke. eine freundin von mir hat eine zeitlang dort gelebt, doch ich hab es nicht geschafft, sie zu besuchen. wie gut, dass ich mir jetzt endlich ein bild von der stadt zusammenzimmern kann – wenngleich ich ein bisschen wehmütig werde, es nicht in der zeit geschafft zu haben dorthin.

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  3. Spannend der Blick auf Deine Stadt aus den verschiedenen Blickwinkeln. Das war eine schöne Tour, gerne mehr davon.
    Lieben Gruß
    Sabine

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  4. ...so schön ist Osnabrück? da bin ich jetzt gerne mit gegangen und freue mich auf mehr...schön zu lesen, wie du deine Stadt magst...

    lieber Gruß Birgitt

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  5. Ich radele nächstes Mal auch gerne wieder mit. In Osnabrück war ich noch nie, da freue ich mich über deine Fotos.
    Liebe Grüße
    Carmen

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  6. Du lebst in einer sehr schönen und interessanten Stadt! Ich finde die Spiegelungen in den "Scherben" auch total spannend! Danke für die bildgewaltige Führung. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil.
    Liebe Grüße, Attila

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  7. Osnabrück hast du mir durch diesen Post und die vielen interessanten Bilder ein wenig schmackhafter gemacht. Dieser Ort stand bisher noch nicht auf meiner Reisewunschliste. Bin schon sehr auf den nächsten Teil gespannt.

    Allerbeste Grüße und eine schöne Restwoche!

    mtrjschk.blogspot.de

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  8. Klasse Tour! Dass Dir die Spiegelungen so gefallen haben, kann ich verstehen. Ich glaube, da wäre ich auch stundenlang stehengeblieben und hätte Bilder gemacht. ;0)
    Und dass Osnabrück von Ochsenbrücke kommt, wusste ich auch nicht.
    Wirklich ein toller Bericht!

    Alles Liebe,
    Sonja

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  9. Schöne Bilder eines hübschen Städtchens! War vor Jahren mal ganz kurz dort, habe mich aber hauptsächlich für die lange nicht gesehene Freundin interessiert ;-) Aber an das Haus mit dem Westfälischen Frieden erinnere ich mich noch. Das Bücherfeld finde ich ganz klasse! Danke für den Stadtspaziergang und liebe Grüße!
    Regina

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  10. beinah verpasst, den ersten teil...
    mir gefallen ganz besonders die scherbenfenster und die erdbücher!!
    liebe grüße, mano

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  11. Die Spiegelfenster finde ich genial, etwas Ähnliches habe ich schon mal gesehen. Muß ich mal bei Gelegenheit hervorkramen.
    Ah so verhält es sich also mit der Bücherwiese. Schau tja interessant aus. Da hat man hoffentlich keine wertvollen Exponate genommen.

    Liebe Grüße auch hier
    Sara

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