Bevor ich euch meine Werkelei zur Upcycling-Reihe "from trash to blog" zeige, muss ich etwas weiter ausholen:
Als ich zum ersten Mal über den Begriff "Statementkette" stolperte, erwartete ich (ganz naiv auf den Sinn der Wörter vertrauend) irgendetwas Bedeutsames - oder zumindest etwas mit Bedeutung, mit Aussage. Ein Statement eben.
Die dazugehörige Abbildung ließ mich fragend zurück, denn so sehr ich auch suchte - ein Statement oder überhaupt irgendeine Aussage konnte ich zwischen den gezeigten Klunkern beim besten Willen nicht entdecken.
Okay, geguuugelt (ich weiß wie man das schreibt...) und auch nicht schlauer geworden, kam ich zu dem Schluss, dass es sich hier wohl nur um eine hippe Bezeichnung für große und auffällige Ketten handelt. Ohne Statement. So.
Das hätten wir also geklärt.
Und jetzt gibt´s hier eine Statementkette.
Guckt einfach mal, was ich fabriziert habe:
Groß und auffällig und sogar mit Klunker - und außerdem noch mit Statement!
Denn hier ist das Material die Botschaft: ein kaputter Fahrradschlauch, den ich aus dem Abfall ziehen konnte, und der nun in seinem zweiten Leben ein Schmuckstück sein darf. Wenn man ganz leise ist, hört man ihn Geschichten von Radtouren erzählen. Und auch ohne Worte scheint er zu rufen: "Schaut mal, was man aus "wertlosem" Zeugs machen kann!"
Zugegeben, die Herstellung war ein bisschen frickelig, weil ich schon einige Fahrradschlauchketten gesehen hatte und hier unbedingt was Eigenes und nix Nachgemachtes zeigen wollte. Und weil in meiner Phantasie das Ganze viel einfacher aussah als in der Realität, die mich mal wieder auf den allerletzten Drücker aktiv werden ließ...
Und so hab ich´s gemacht:
Alte Fahrradspeiche halbrund in Form gebogen, Schlauch gesäubert und in viele ovale Teilchen zerschnippelt, Löcher in Teilchen gestochen, Teilchen auf Speiche gefädelt, Klunker nicht vergessen, sechs dünne Schlauchstreifen geschnippelt, um Speichenenden herum und noch ein bisschen weiter geflochten, Enden verknotet - fertig!
Der verarbeitete Klunker ist übrigens der Überrest eines Haarschmucks in Form einer Mini-Discokugel und macht sich zwischen den mattschwarzen Schlauchteilen ganz gut, oder?
Zu groß und auffällig und überhaupt irgendwie too much...?
Gut, ich hab noch eine:
Mittelgroß und etwas dezenter - aber ebenfalls mit Statement. Denn auch hier spricht der Fahrradschlauch, der für die "gemäßigte" Variante ganz simpel in kleine Vierecke zerschnitten wurde. Die Schnipsel wiederum kamen auf ein Stückchen Paketschnur, das an den Enden zu Schlaufen geknotet wurde.
Geschlossen habe ich diese Kette mit einem Plastik-Clip einer Brotverpackung. Das Teil mit dem aufgedruckten Haltbarkeitsdatum liefert ganz nebenbei ein weiteres Statement, weil hier eben nicht termingerecht entsorgt wird, sondern etwas Neues entsteht. Ein kleiner aber feiner Hingucker - ich liebe die Symbolik darin!
Dass mein Clip eigentlich genau heute in den Müll wandern sollte, hab ich auch erst beim Durchsehen der Bilder bemerkt...
Und wenn ich schon mal dabei bin...
Hier ist noch eine:
Ganz dezent und easypeasy: geflochten aus dünnen Fahrradschlauchstreifen und kompatibel zu allem, was an Krimskrams grad so anfällt. Hier ein paar Beispiele:
Hach, diese Fahrradschläuche sind einfach ein tolles Material! Ich hab schon wieder ne Idee...
Apropos Ideen: die anderen Beiträge unserer kleinen Upcycling-Reihe kann ich euch nur empfehlen. Hier findet ihr sie:
Fredi zeigt eine Lunchbag aus Regenschirmstoff
Nicole druckt mit Abfall
Katharina macht einen Loopschal aus alten Shirts
morgen gibt´s bei Kirstin Deko aus Teelichthülsen
und übermorgen zeigt Ariane eine Bluse aus einem alten Rock
Bis bald!
diefahrradfrau
Ganz viele kreative Dinge findet ihr wie immer auch beim Upcycling-Dienstag und beim Creadienstag
mein kreativer august und september
vor 1 Tag