from trash to blog: Statementkette aus Fahrradschlauch

Dienstag, 26. November 2013

Bevor ich euch meine Werkelei zur Upcycling-Reihe "from trash to blog" zeige, muss ich etwas weiter ausholen: 

Als ich zum ersten Mal über den Begriff "Statementkette" stolperte, erwartete ich (ganz naiv auf den Sinn der Wörter vertrauend) irgendetwas Bedeutsames - oder zumindest etwas mit Bedeutung, mit Aussage. Ein Statement eben. 
Die dazugehörige Abbildung ließ mich fragend zurück, denn so sehr ich auch suchte - ein Statement oder überhaupt irgendeine Aussage konnte ich zwischen den gezeigten Klunkern beim besten Willen nicht entdecken. 
Okay, geguuugelt (ich weiß wie man das schreibt...) und auch nicht schlauer geworden, kam ich zu dem Schluss, dass es sich hier wohl nur um eine hippe Bezeichnung für große und auffällige Ketten handelt. Ohne Statement. So.

Das hätten wir also geklärt.
Und jetzt gibt´s hier eine Statementkette.
Guckt einfach mal, was ich fabriziert habe:



Groß und auffällig und sogar mit Klunker - und außerdem noch mit Statement!
Denn hier ist das Material die Botschaft: ein kaputter Fahrradschlauch, den ich aus dem Abfall ziehen konnte, und der nun in seinem zweiten Leben ein Schmuckstück sein darf. Wenn man ganz leise ist, hört man ihn Geschichten von Radtouren erzählen. Und auch ohne Worte scheint er zu rufen: "Schaut mal, was man aus "wertlosem" Zeugs machen kann!"



Zugegeben, die Herstellung war ein bisschen frickelig, weil ich schon einige Fahrradschlauchketten gesehen hatte und hier unbedingt was Eigenes und nix Nachgemachtes zeigen wollte. Und weil in meiner Phantasie das Ganze viel einfacher aussah als in der Realität, die mich mal wieder auf den allerletzten Drücker aktiv werden ließ...



Und so hab ich´s gemacht:
Alte Fahrradspeiche halbrund in Form gebogen, Schlauch gesäubert und in viele ovale Teilchen zerschnippelt, Löcher in Teilchen gestochen, Teilchen auf Speiche gefädelt, Klunker nicht vergessen, sechs dünne Schlauchstreifen geschnippelt, um Speichenenden herum und noch ein bisschen weiter geflochten, Enden verknotet - fertig!



Der verarbeitete Klunker ist übrigens der Überrest eines Haarschmucks in Form einer Mini-Discokugel und macht sich zwischen den mattschwarzen Schlauchteilen ganz gut, oder?

Zu groß und auffällig und überhaupt irgendwie too much...?
Gut, ich hab noch eine:



Mittelgroß und etwas dezenter - aber ebenfalls mit Statement. Denn auch hier spricht der Fahrradschlauch, der für die "gemäßigte" Variante ganz simpel in kleine Vierecke zerschnitten wurde. Die Schnipsel wiederum kamen auf ein Stückchen Paketschnur, das an den Enden zu Schlaufen geknotet wurde.



Geschlossen habe ich diese Kette mit einem Plastik-Clip einer Brotverpackung. Das Teil mit dem aufgedruckten Haltbarkeitsdatum liefert ganz nebenbei ein weiteres Statement, weil hier eben nicht termingerecht entsorgt wird, sondern etwas Neues entsteht. Ein kleiner aber feiner Hingucker - ich liebe die Symbolik darin! 



Dass mein Clip eigentlich genau heute in den Müll wandern sollte, hab ich auch erst beim Durchsehen der Bilder bemerkt...

Und wenn ich schon mal dabei bin...
Hier ist noch eine:



Ganz dezent und easypeasy: geflochten aus dünnen Fahrradschlauchstreifen und kompatibel zu allem, was an Krimskrams grad so anfällt. Hier ein paar Beispiele:



Hach, diese Fahrradschläuche sind einfach ein tolles Material! Ich hab schon wieder ne Idee... 



Apropos Ideen: die anderen Beiträge unserer kleinen Upcycling-Reihe kann ich euch nur empfehlen. Hier findet ihr sie:
Fredi zeigt eine Lunchbag aus Regenschirmstoff
Nicole druckt mit Abfall
Katharina macht einen Loopschal aus alten Shirts
morgen gibt´s bei Kirstin Deko aus Teelichthülsen
und übermorgen zeigt Ariane eine Bluse aus einem alten Rock



Bis bald!
diefahrradfrau
Ganz viele kreative Dinge findet ihr wie immer auch beim Upcycling-Dienstag und beim Creadienstag

world wide wheeling - Anamur-Kizkalesi / Türkei

Sonntag, 24. November 2013

die Idee: eine Fahrradtour um die Welt
die Teilnehmer: alle Blogger, die gern dabeisein wollen
das Gepäck: Erfahrungen & Eindrücke rund ums Rad von überallher
die Route: immer offen, bestimmen die Teilnehmer
der Zeitplan: seit Dezember 2012 - solange es uns gefällt
die bisherigen 21 Etappen und 2 Specials könnt ihr hier finden

Ohje, auf die Fortsetzung meines Türkei-Reiseberichts hab ich euch ganze 2 Monate warten lassen! Jetzt aber fix - ist ja vielleicht sogar ganz nett, sich bei grauem Novemberwetter ein paar Urlaubsbildchen anzusehen, oder? Ob auch Fahrräder dabei sind? Seht selbst...



Roadtrip Turkey 2013 - Teil IV


"world wide wheeling" - unsere Fahrradtour um die Welt - Anamur-Kizkalesi / Türkei



Vom etwas verschlafenen und von Bananenplantagen umgebenen Kap Anamur ging unser Trip weiter Richtung Osten, durch schier endlose Kurven um die Berge herum und immer direkt an der oft steil abfallenden Küste entlang.


Fast durchgehend klebte ich an der Autoscheibe, die Kamera im Dauereinsatz - fast alle Bilder sind während der Fahrt entstanden, manche ein bisschen "schmuddelig" durch die staubige Windschutzscheibe, aber die Eindrücke waren einfach überwältigend.


Zwischen Felswänden und Leitplanken führte unser Weg...


...vorbei an kleinen Buchten mit badenen Kindern...


...und hübschen Booten. Seht ihr im Hintergrund die Straße?


Flache Kies-und Felsenstrände...


...einige Kurven später wieder steile Felshänge...


...und dann das Meer in sämtlichen Blau- und Türkisnuancen - hach!


Meeresglitzern


Gegenverkehr bedeutet für die LKW-Fahrer auf dieser Strecke eine echte Herausforderung - kein Wunder, dass wir dort kein einziges Fahrrad sahen.


Statt dessen Kurven...


...und noch mehr Kurven...


...das Meer hinter einer Felsöffnung.


Und dann wurde es grün, hinter der nächsten Kurve sollte Kizkalesi auftauchen. Ganz in der Nähe liegt die Himmelsschlucht - klar, dass wir dorthin einen Abstecher machen mussten!


Cehennem Girisi - der Eingang zur Hölle...


...führt zu der Stelle, von der früher Verbrecher in die dunkle Felsenschlucht gestürzt wurden.


Auf der anderen Seite gelangt man an den Himmelsabgrund.


Weil es schon spät war, sparten wir uns den Abstieg in die Schlucht und erreichten Kizkalesi. 


Das von Wasser umgebene Mädchenschloss gab dem Ort seinen Namen und wird nach Einbruch der Dunkelheit in wechselnden Farben beleuchtet. 


Vor dieser Kulisse mitten in der Nacht im Meer zu schwimmen, in sanften, warmen Wellen zu treiben - ein unvergessliches Erlebnis!




Tja, immerhin ein Fahrrad kann ich euch von dieser Etappe zeigen - mehr nicht, weil ich die radelnden Kinder am Abend nicht fotografiert habe und sonst einfach keine Fahrräder zu sehen waren. Aber im nächsten Teil meines Türkei-Reiseberichts gibt´s wieder mehr Fahrradmäßiges - ganz sicher!

Wer mehr Sommersonnenurlaubsbilder sehen will oder den Anfang des Reiseberichts verpasst hat, kann nachlesen, was ich bisher von diesem Roadtrip berichtet habe: die VorschauTeil 1Teil 2 und Teil 3.

***

Habt ihr Lust einen Gastbeitrag zu world wide wheeling zu schreiben? Viele Fahrräder oder einzelne Szenen - ganz egal! Ich freue mich über alle Geschichten rund ums Rad aus aller Welt. Meldet euch einfach per Mail: diefahrradfrau@gmail.com

Noch Fragen? Alle Infos gibt es hier!

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Bis bald!
diefahrradfrau

from trash to blog - eine kleine Blogreihe...

Freitag, 22. November 2013

Hui, kaum ist meine bikelovin-Blogparade zu Ende, gibt´s auch schon die nächste Aktion! Ich mag ja am Bloggen ganz besonders die vielen Möglichkeiten, die sich im Austausch mit anderen Bloggern ergeben. Ruckzuck lassen sich Gleichgesinnte finden, mit denen kleine (und auch größere) Projekte umgesetzt werden können - wie toll ist das?
Vor ein paar Wochen hatten Ariane von Heldenwetter und ich die Idee zu einer kleinen Blogreihe, bei der wir Selbstgemachtes zeigen wollen aus Materialien, die sonst im Müll landen:
From trash to blog! - Ab morgen wird euch sechs Tage lang jeweils ein Upcycling-Projekt vorgestellt und es ist einfach spannend, welch unterschiedliche Dinge da entstanden sind. Klar, dass es bei mir wieder was aus Fahrradschrott gibt... Eine kleine Übersicht seht ihr unten, durch Klick auf die Bilder gelangt ihr dann zu den Beiträgen.
Lasst euch inspirieren und nutzt die kommenden langen Abende, um selbst einmal zu gucken, was vielleicht noch irgendwie verbastelt werden kann, damit es nicht weggeworfen wird...
















Bis bald!

diefahrradfrau

Blogparade "bikelovin" - Zusammenfassung

Donnerstag, 21. November 2013

Was bedeutet für euch "bikelovin"?
Welche Dinge fallen euch beim Stichwort "Fahrradliebe" ein?
Das waren meine Fragen an euch und ich freue mich wirklich sehr über die Antworten, die mich in Form ganz wunderbarer Beiträge zu meiner Blogparade erreicht haben. 
Ein dickes Dankeschön an alle, die mitgemacht und mit ihren meist sehr persönlichen Beiträgen ein so schönes Fahrradliebemosaik zusammengefügt haben!

Hier noch einmal alle Posts im Überblick:



Melly schreibt einen Brief an ihr "geliebtes Fahrrad", das viel zu wenig ans Tageslicht kommt, seit sie ein Auto besitzt. Ihr Vorsatz: Einfach mal wieder... Fahrrad fahren

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Ariane beschreibt das Lebensgefühl Fahrrad: die Freiheit, den Weg und das Tempo selbst zu bestimmen - mit Herzhüpfern und Momenten zum Genießen und einer Vorliebe fürs Radeln im Sonnenuntergang...


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Ich selbst zeige euch gemalte Fahrradliebe - Kinderkritzelbilder vom Fahrradfraunachwuchs.


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Frauke nimmt uns mit auf eine wahrlich bildreiche Tour durch Dortmund:  DO_von Ost nach West_es spricht: das Rad! - Und es spricht wirklich das Rad, das übrigens ein echtes Schätzchen ist...


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Wiebke erzählt eine Anekdote aus ihrer Studentenzeit über ein gestohlenes Rad und einen Schlüssel mit Geschichte: Fahrradliebe - Fahrraddiebe

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Nina berichtet in Wort und Bild vom abenteuerlustigen Fahrrad Paul und seiner Fahrradfreundin: Es war einmal ein Fahrrad... - eine Bildergeschichte

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Hauke erinnert sich bei Inka an eine Fahrradtour aus Liebe - mit sehenswerten analogen Bildern geht´s per Fahrrad durch Israel und die Westbank

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Eva Katharina zeigt ihr selbst lackiertes Fahrrad, von dem sie sich niemals trennen würde, weil es schon ihrer Uroma gehörte:  Auf den Sattel, fertig, los!


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Echt toll, wie unterschiedlich das Thema umgesetzt wurde. Klickt euch unbedingt durch die Beiträge - und vielleicht seid ihr ja bei der nächsten Blogparade auch dabei, irgendwann...

Bis blad!
diefahrradfrau

Speichenliebe

Dienstag, 19. November 2013

Kann man Speichen lieben?
Man kann! Und man muss dazu wahrscheinlich gar nicht so fahrradverrückt sein, wie ich es bin, sondern ganz einfach ein bisschen Phantasie aufbringen...
Es war allerdings eine Liebesgeschichte mit Hindernissen, die nun endlich eine positive Wendung nahm: Schon seit Monaten wartete eine Handvoll alter Speichen (sehnsüchtig?) auf ihre neue Bestimmung, doch immer wieder schob ich die Idee vor mir her, radelte lieber ein bisschen durch die Gegend und genoss die schönen Herbsttage - die ja nun offensichtlich doch gezählt sind. Es musste wohl erst ein trübgrauer Novembernachmittag kommen, um endlich die Verarbeitung meiner Speichensammlung in Angriff zu nehmen. 
Im Nachhinein frag ich mich allerdings ernsthaft, warum ich dieses Ruck-Zuck-Selbermach-Dingsda nicht schon viel früher umgesetzt habe! Es brauchte tatsächlich nur knappe 10 Minuten, um den Speichen mit Hilfe einer Flachzange eine mehr oder weniger formschöne Biegung zu verpassen und diese dann ganz simpel untereinander zu verhaken. Als Minifarbtupfer zum kalten Metall hab ich auf einige Speichen bunte Glasperlen gezogen - das war´s!

Am liebsten hätte ich meine Werkelei jetzt natürlich vor strahlend blauem Himmel mit schönen Lichtreflexen in Perlen und Metall gezeigt. Für solche Bilder müsst ihr allerdings eure Phantasie bemühen oder warten, bis ich sie irgendwann nachreiche. Zunächst serviere ich euch das Speichenmetall-Glasperlen-Mobile an Regenrohr mit Weinlaubresten vor grauem Hauswandputz: 




Dort hab ich es natürlich nicht hängen gelassen. Mittlerweile ziert es als neue Innendeko mein Wohnzimmerfenster. Trotzdem hab ich hier noch ein paar Detailansichten zusammengestellt...





Die einzelnen "Kringel" hängen lose aneinander und lassen das Mobile in sanften Bewegungen drehen, sobald ein kleines Lüftchen weht... 




Das Ganze wirkt wenig perfekt, aber Selbstgemachtes hat ja oft eben durch das Unvollkommene einen ganz besonderen Charme. Versteht das Teil einfach als Prototyp, der sich natürlich auf vielerlei Art weiterentwickeln und variieren lässt - mir fallen da nicht nur unterschiedliche Formen sondern auch eine Reihe möglicher Materialkombinationen ein: Speichen mit Holz oder Federn oder Zeitungspapier... 



Und was ist nun mit der Speichenliebe? 
Nun, das werden die folgenden Biegungen zeigen, die mit Sicherheit in nächster Zeit entstehen werden, weil ich mich wirklich in das Speichenmaterial verliebt habe.
;)

Außerdem würd ich mich megadoll freuen, wenn ich einige von euch mit meiner Idee inspirieren könnte! Und ich würd mich noch doller freuen, wenn ihr mir eure Ergebnisse zeigen würdet! Vielleicht bekomme ich ja bald ein paar Mails mit supertollen Speichenbiegereien?

Für potentielle "Nachmacher" hier noch ein paar Tipps:
Gebrauchte Speichen findet ihr in jedem Fahrradladen. Ein Blick in den dort genutzten Schrottcontainer lohnt sich immer.
Speichen gibt´s in unterschiedlichem Material. Zum Biegen eignen sich am besten die aus Zink (logisch, ist weicher als Stahl...)


Und jetzt sagt mal: wie gefällt euch die Idee?

Bis bald!
diefahrradfrau
Mein Speichen-Glasperlen-Mobile schicke ich zu Nina´s Upcycling-Dienstag und zum Creadienstag

Bildermacher

Samstag, 16. November 2013

Hab ich eigentlich schon mal erzählt, dass ich ein Bildermessie bin?
Echt jetzt, da muss schon fast ne Katastrophe der Marke Nix-zu-erkennen-und-außerdem-unscharf kommen, bevor ich auf "Löschen" klicke. Bloß nix wegtun! Könnte man ja schließlich doch noch mal gebrauchen - irgendwann...
Is schon klar, dass grad beim Ablichten meines Lieblingsmotivs ne Menge Schrott anfällt: Radfahrer in Bewegung sind eben oft ein bisschen schneller unterwegs als ich mit meiner Kamera. Und auch bei den geparkten Exemplaren gibt´s ziemlich häufig eher unterdurchschnittliches Bildmaterial, weil das wunderschöne Fahrrad beispielsweise vor einem absolut unfotogenen Schaufenster abgestellt wurde. Trotzdem, man weiß ja nie und so - erstmal speichern...
Und manchmal kommen mir dann beim Durchgucken meiner Fahrradbildersammlung so Flausen in den Kopf... 
und ich probier ein bisschen rum
und mach ein bisschen Farbe hierhin
und ein bisschen Verzerrung dorthin
und so weiter und so weiter...
Und auf einmal ist der November gar nicht mehr grau sondern ziemlich bunt:









Da könnte ich jetzt noch stundenlang weitermachen mit dem "Bildermachen" - unperfektes Fotomaterial ist ja genug vorhanden. Mal wieder ne feine Möglichkeit, mich auch drinnen fahrradmäßig auszutoben - und manchmal muss einfach auch Platz für so ein bisschen Blödsinn sein...
;)

Bis bald!
diefahrradfrau