Richtung Frühling sollte es gehen, als wir uns Ende März mit unseren Rädern "auf Patt" machten. Aber nach ein paar feinen Tagen im Fahrradsattel und auf dem Bauernhof verlief unsere Tour ganz anders, als wir es uns vorgestellt hatten: der Frühling machte erstmal Pause, stattdessen gab´s Himmelgraues, immer wieder Regen, fiesen Wind und überhaupt war´s ziemlich ungemütlich.
Okay, so leicht lassen wir uns nicht die Fahrradlaune verderben
dass sie meistens weit vorausdüsen,
um das nächste Hinweisschild, ein gemütliches Pausenplätzchen
oder sogar einen Waldlehrpfad zu entdecken.
Oder alles auf einmal.
Aber mal ehrlich: mit nassen Beinen und kalten Händen
macht Radfahren nicht wirklich Spaß ...
Da nützen auch keine Windmühlen am Wegrand
und die blaue Kunst kann das Himmelblau auch nicht ersetzen.
Wir waren froh, als wir endlich unsere Räder in den Stall schieben konnten.
Ja wirklich: bei unserer Unterkunft kommen die Räder in den Stall,
dort ist man bestens auf Radfahrer eingestellt.
Aufwärmen, Klamotten trocknen
und auf besseres Wetter für den nächsten Tag hoffen -
mehr blieb uns in dem Emslanddorf mit dem schönen Namen Herzlake
erstmal nicht zu tun.
Aber leider: trübe Aussichten auch am nächsten Morgen.
Gern hätten wir uns dort noch ein bisschen umgesehen,
aber für mehr als ein paar Farb-Blicke hat´s nicht gereicht.
Achja, und für den "Emsland Selfie Standort",
aber ohne Selfie.
;)
Und dann kam Plan B.
"B" wie Bushaltestelle.
Fahrradbushaltestelle, um genau zu sein.
Der Emsland-Radexpress war uns schon am Vortag aufgefallen,
als er (ohne Fahrradladung) an uns vorbeirollte.
Nun kam uns dieser Service gerade recht:
anstatt mit zunehmend missmutiger Bande durch Regen und Wind zu radeln,
entschied ich mich für die gemütliche und vor allem trockene Busfahrt.
von wo es nur noch wenige Kilometer
bis zu unserem nächsten Etappenziel waren.
Aber auch dort wollte keine Radelfreude mehr aufkommen:
alles grau, nass und brrrr ...
Obendrein ein ständig zunehmender Wind,
der uns auf dieser Brücke vermutlich vom Sattel gepustet hätte,
so zischte es über die Hase.
Und dann gab´s - zu allem Überfluss -
auch noch eine Sturmwarnung für den nächsten Tag.
Tja, nochmal Plan B ...
Wir beschlossen, die Tour abzubrechen,
nahmen den Fahrradbus nach Meppen
und stiegen dort in den nächsten Zug.
Nach Hause.
Hätte, hätte ...
Hätte das Wetter uns keinen Strich durch die Rechnung gemacht, dann hätten wir uns gern im Wacholderhain umgeschaut. Mit etwas Glück hätten wir in dem Naturschutzgebiet bei Haselünne die Tarpanherde sehen können.
Außerdem hätten wir an unserem nächsten Etappenziel einen Aussichtsturm bestiegen, um von dort die Biber im Hasetal beim Abnagen der Stämme und beim Burgenbau zu beobachten.
Sicher hätten wir noch viel mehr erlebt und ich hätte euch natürlich alles erzählt. Aber genauso sicher ist auch, dass unsere Lust auf´s Radfahren im Emsland nicht weniger geworden ist. Wir können ja wiederkommen ...
Alle Berichte zu dieser Tour findet ihr hier:
Bis bald!
diefahrradfrau