alter Kram statt neues Zeugs

Dienstag, 31. März 2015

oder: wie ich über´s Upcycling das Kaufen vergaß

Okay, ich war noch nie eine Shoppingqueen. Im Gegenteil: ich habe eine starke Abneigung gegen überfüllte Konsumtempel und Umkleidekabinen lösen bei mir Platzangst aus. Onlineshopping? - Nö, auch nix für mich. Dann schon eher mal was vom Flohmarkt oder so. Aber selten. Und seit ich vor knapp 2 Jahren anfing, aus vermeintlich unnützem Kram alles mögliche zusammenzuwerkeln, kaufe ich so gut wie gar nix mehr für mich.
Echt jetzt: ich hab über´s Upcycling das Kaufen vergessen! Ist mir auch erst aufgefallen, als ich im letzten Frühjahr vom Projekt ein Jahr ohne Zeug las und überlegte, wann ich mir zuletzt etwas gekauft hatte. Schon lange nicht mehr. Aber dafür hatte ich jede Menge Zeugs aus Fahrradschrott und anderem "Müll" gemacht. Die Lust am Experimentieren mit altem Kram ist ganz nebenbei zur Selbstverständlichkeit geworden und wo immer es etwas zu reparieren oder zu ersetzen gibt, findet sich eine geeignete Upcycling-Idee. Kaufen überflüssig. 

Neben allerlei praktischen Sachen versuchte ich mich auch im "textilen" Bereich - immerhin liegen in meinem Keller die Überreste meines Secondhand-Ladens, aus denen sich noch eine Menge machen lässt. Ein paar Ergebnisse hab ich hier schon gezeigt:







mit Fahrradschlauch-Propeller-Knoten.
Ganz klar: beim Verbasteln alter Sachen entstehen Unikate,
die obendrein nix kosten.
Umweltfreundlich. Nachhaltig. Und sowieso: einfach gut.


Auch in Sachen Schmuck: Upcycling statt Kaufen -
zum Beispiel mein Tetraeder-Schlauch-Anhänger


Trends? Gehen auch.
Mit Fahrradschlauch schwamm ich auf der Loom-Welle.

Aus abgelegten Klamotten kann man natürlich
noch tausend andere brauchbare Dinge machen.
Es gibt sooo viele Möglichkeiten -
hier nur ein paar Beispiele:








Was ich sonst noch so gewerkelt habe,
tummelt sich in meiner Upcycling-Galerie -
to be continued ...
Immer mit dem, was gerade da ist.
Und meistens mit ein bisschen Fahrradschrott.
;)

Dies ist mein Beitrag zur Reihe
 Blogger denken nach - nachhaltig, fair, ökologisch 
bei der es im März um Kleidung und Konsum ging.
Eine Übersicht der wirklich lesenswerten Beiträge findet ihr hier.



Im April werden dann Beiträge zum Thema
"Geld und Gewissen - kurzlebige Produkte"
gesammelt. 
Wenn ihr auch etwas dazu schreiben mögt, 
könnt ihr euch hier verlinken.


Bis bald!
diefahrradfrau

Upcycling der Woche: Klicker

Dienstag, 24. März 2015

Hier wird ja allerhand Krimskrams gesammelt, oft auch ohne genaue Vorstellung, was mal draus werden soll. "Kann man vielleicht noch brauchen" und "zu schade zum Wegwerfen" sind beliebte Argumente, wenn´s darum geht, vermeintlich unnützes Zeugs auch in größeren Mengen aufzuheben und auf eine Idee zur Wiederverwertung zu warten. Sowas kann dauern.
Das Schraubglas mit den über Jahre gesammelten Clipverschlüssen war schon lange voll -  eine wirklich passende Idee gab´s nicht. Bis es gestern endlich "klick!" machte. Und das Klicken nimmt jetzt erstmal kein Ende ...



Kennt ihr die bunten Dinger, 
die man auf die Speichen drückt und die beim Fahren leise klicken?


Clipverschlüsse eignen sich hervorragend als Speichenklicker!


Schön bunt klickert´s nun vor sich hin.


Dem Nachwuchs gefällt´s.
Und ich frag mich mal wieder, 
wieso mir das nicht früher eingefallen ist.
Tzz.


Bis bald!
diefahrradfrau

Was hat der Fisch mit dem Fahrrad zu tun?

Sonntag, 22. März 2015

Nein, jetzt werde ich keine skurrile Geschichte mit lustigen Pointen erzählen, wie das die Überschrift vielleicht vermuten lässt. Ich werde von einer Reise um die Erde erzählen, auf der es unter anderem um die Beantwortung der scheinbar unsinnigen Frage geht, was der Fisch mit dem Fahrrad zu tun hat. Lustig ist das erstmal gar nicht, aber spannend. - Kommt ihr mit?

Start und Ziel unserer Reise: Das Klimahaus in Bremerhaven. 



Von dort geht es einmal rund um die Erdkugel,
 immer auf dem 8. östlichen Längengrad.



Hinauf ins Hochgebirge der Schweizer Alpen - Steinschlag inklusive,
hinunter in die Käferperspektive, aus der eine weggeworfene Getränkedose ganz neue Dimensionen annimmt,
hinaus in die trockene Hitze Afrikas und von dort ins Packeis der Antarktis.



Es ist eine spannende Reise, 
auf der wir die Klimazonen der Erde hautnah erleben,
immer wieder ins Staunen geraten 
und ganz real die Folgen des Klimawandels sehen und spüren.

Und mittendrin das hier:



Ein Meer aus Plastikmüll, aus dem eine Walfluke ragt -
als Hinweis auf das Projekt Ocean Plastic
das im Bereich "Chancen" des Klimahauses zu sehen ist.
Studenten der Hochschule Magdeburg haben sich Gedanken gemacht,
was mit all dem Kunststoffmüll geschehen kann,
der in Meeren und Flüssen treibt. 
Sie haben Plastikmüll aus verschiedenen Gewässern gesammelt,
sortiert, zerkleinert und experimentiert
und wirklich interessante Produkte entworfen.




Und damit wären wir beim Fisch,
der hier in Form eines Flaschenöffners daherkommt.

 
Man beachte die Symbolik,
die sich übrigens durch alle Projektergebnisse zieht:



"walk & talk" - der Schuhabsatz mit Botschaft,
Schmuck aus Plastik-"Perlen"
und das Brillengestell "ocean specs" - 
Beispiele, wie Plastikmüll und Mode zusammengehen können.



"watercup", der Barhocker mit Plastikschraubdeckeln in der Sitzfläche,
und die Tischuhr "Fusion" sind weitere gelungene Produkte.

Mein absoluter Favorit jedoch ist das hier:



Plastikmüll am Rad - wie cool sieht das denn bitte aus?!



Schutzbleche, Kettenschutz und Pedale an diesem alten Klapprad
sind aus geschmolzenem Kunststoffmüll.
Erinnert ein bisschen an Bügelperlen
und macht sich total super an dem Nostalgieschätzchen.




Da muss ich einfach noch ein paar Detailaufnahmen zeigen!



Die Verbindung zwischen Fisch und Fahrrad wäre damit schließlich auch geklärt:
 Plastikmüll macht sich besser am Rad als bei den Fischen.   


*

Etwas off topic, aber ein Bild noch, 
weil der alte Waggon da grad so schön am Klimahaus stand:




Bis bald!
diefahrradfrau
Vielen Dank an das Klimahaus Bremerhaven für die Einladung!

rumspringen

Donnerstag, 19. März 2015

"Guck mal, da vorn ist ein Feld. Da wollen wir hin!" -
"Aah, und was wollt ihr da machen?" (Anm. d. Red.: Blöde Frage.) -
"Rumspringen!"



So einfach ist das mit den Frühlingsgefühlen. 
Und besser kann man´s wohl nicht in Worte fassen, 
was hier die letzten Tage ausgemacht hat: 
eine unbändige Lust auf Draußen. 
Auf Rumspringen und Vor-Freude-Jauchzen, 
auf Licht und Farben und Lebensfreude. 
Und natürlich auf´s Radfahren.



Unterwegs gab´s dann auch reichlich Gelegenheit zur Frühlingsfreude, 
nicht nur am oben erwähnten Feld ...




...sondern auch rund um einen kleinen See,
den wir als neuen Lieblingsplatz entdeckt haben.


Mit Gräben drumrum zum Drüberspringen
und Kieselsteinchen zum Übers-Wasser-Titschern.


Wo es auf den ersten Blick noch recht farblos wirkt,
drängt sich in Ufernähe schon winziggelb der Frühling 
durch die vom Herbst liegengebliebenen Blätter.


Hach, es lenzt so schön!


Ein Stückchen weiter:
ein kleines, lichtdurchflutetes Wäldchen.


Kaum waren die Räder abgestellt, 
war die Bande zwischen den Bäumen verschwunden ... 


...und ich konnt mich kaum sattgucken an den wunderschönen Lichtspielen dort.



Frühling.
<3

Und weil ich davon nicht genug bekommen kann,
bleibe ich auch beim Upcycling der Woche im Frühlingsmodus:



die zarten Blütenzweige von unterwegs
stecken in einer alten Blechdose ...



... mit Blümchenfahrrad!
Neulich hier gesehen und ganz einfach nachgemacht -
supereasy!



Auch dem Dino gefällt´s -



und ich mag sogar die Beulen an der Dosenrückseite.
;)

Bis bald!
diefahrradfrau
Geteilt mit Upcycling-DienstagScharlys KopfkinoRUMS und a round tuit.
Außerdem geht´s rüber zu machen, nicht pinnen und zum Friday Flowerday.
Ganz viel Frühling gibt´s auch bei Lotta.

world wide wheeling: Südindien

Montag, 16. März 2015

die Idee: eine (virtuelle) Fahrradtour um die Welt
die Teilnehmer: alle Blogger, die gern dabeisein wollen
das Gepäck: Erfahrungen & Eindrücke rund ums Rad von überallher
die Route: immer offen, bestimmen die Teilnehmer
der Zeitplan: seit Dezember 2012 - solange es uns gefällt
die bisherigen 30 Etappen und 3 Specials könnt ihr hier finden

"world wide wheeling" - Traude nimmt uns mit nach Südindien:


Servus, ihr Lieben!
Wer schon einmal in Indien gewesen ist, weiß dass dort – selbst wenn die Motorisierung allmählich zunimmt  - unmotorisierte Zweiräder noch immer zu den ganz, ganz wichtigen Fortbewegungsmitteln zählen. 



Sie bringen Kinder zur Schule, Erwachsene zur Arbeit oder zum Einkaufen ins nächste Dorf, sie dienen dem Transport von Obst, Gemüse, Tierfutter und anderen Gütern, und häufig fährt nicht nur einer auf dem Radel, sondern es sitzen zwei oder drei auf der Stange, dem Gepäckträger und dem Sitz (der oft schon etwas „abgesessen“ aussieht).



Fahrräder, die bei uns nur noch verschrottet würden, werden in Indien noch verkauft, denn ein Rad, das mehr oder weniger fahrtauglich ist, zählt hier zu den wichtigen Besitztümern. Was jedoch nicht bedeutet, dass man es deswegen besonders pflegen (oder vor Regen schützen) würde. Indien ist kein Land der Pfleger und Heger, sondern ein Land der Improvisierer und der Trotz-allem-Langzeit-Verwender.




Manchmal allerdings sieht man ein Rad herumlehnen, das nicht mehr benützbar ist: der Rahmen verzogen, die Reifen traurig-verzerrte Achter. Solche Nicht-Fahr-Räder finden sich zumeist in der Nähe von Polizeistationen, und wir haben uns sagen lassen, dass sie zumeist nach Unfällen konfisziert wurden. Sie bleiben in der Folge so lange stehen, bis der betreffende Fall entweder fertig bearbeitet wurde oder der Besitzer sie wieder abholen kann (was manchmal jahrelang dauert oder überhaupt nicht passiert. Also bleiben sie einfach liegen oder stehen ;o)) ... 


Die Aufnahmen entstanden während unserer Südindien-Reise im Jahr 2013, und die Fotos wurden von Herrn und Frau Rostrose aufgenommen, einige hat uns auch unsere Freundin und Reisegefährtin Monika S. zur Verfügung gestellt. 




Mehr über diese faszinierende Reise könnt ihr in meinem Reisebericht lesen.
Und einen Reisebericht zu unserer ebenfalls sehr interessanten und schönen ersten Indienreise – Rajasthan, Agra, Delhi  im Jahr 2010 – findet ihr hier.

Ganz herzliche rostrosige Grüße,  Traude


***

Ein ganz herzliches Dankeschön an Traude für den schönen Bericht und die wundervollen Bilder. Das war übrigens schon ihr zweiter Beitrag zu unserer virtuellen Fahrradweltreise - erinnert ihr euch an Traudes Radtour durch San Francisco? Herrlich ...

***

An dieser Stelle wie immer mein Aufruf: Wenn ihr Fahrradmäßiges von irgendwoher zu zeigen oder zu erzählen habt, seid ihr ganz herzlich eingeladen, bei world wide wheeling mitzumachen. Zeigt in einem Gastbeitrag, was ihr zum Fahrradthema irgendwo auf dieser Welt gesehen und erlebt habt! Viele Fahrräder oder einzelne Szenen - ganz egal! Ich freue mich über Radelgeschichten aus aller Welt. Meldet euch einfach per Mail: diefahrradfrau@gmail.com

Noch Fragen? Alle Infos gibt es hier!


SCAN0002-logo.jpg

Bis bald.
diefahrradfrau