"Ordnen und Organisieren" - mit dem Thema der dritten Auflage unserer Blogreihe "From Trash to Blog" musste ich mich erstmal anfreunden. Schließlich gehöre ich zu den Leuten, die sich nur zu gern mit einem Hinweis auf das ach-so-kreative Chaos davor drücken, unordentliche Ecken hin und wieder in einen wenigstens halbwegs überschaubaren Zustand zu versetzen. Hauptsache, ich behalte den Überblick und finde, was ich brauche ...
Okay, wo fange ich an? Ich erzähle einfach mal, wie das bei mir so geht mit dem Upcycling. Und dazu fallen mir spontan drei Dinge ein:
1. Ausprobieren, was geht. Gucken, fühlen und ein bisschen überlegen, was man mit den Sachen anstellen könnte.
2. Querdenken. Die Dinge aus dem gewohnten Zusammenhang nehmen und mit etwas Phantasie neu und anders verwenden.
3. Geduld. Sachen, die als potentielles Material in Frage kommen, auch mal ruhen lassen (Achtung: Chaosgefahr!) und abwarten, bis der berühmte Groschen fällt.
Tja, genau so eine Sache hab ich mir nun vorgeknöpft:
eine kleine Schublade, zu der ich schon längst eine Querdenkeridee hatte, die aber trotzdem seit Monaten neben dem Küchenschrank auf ihre neue Verwendung warten musste. Weil sie die falsche Farbe hatte: blau mit rotem Knauf - mag ich einfach nicht. Ist so. Und weil Upcycling auch Umweltschutz und Nachhaltigkeit bedeutet, kam der Einsatz von Lack nicht in Frage. Abwarten also. Und Geduld.
Bis mir beim Aufräumen diese bunten Sticker in die Hände fielen - ihr kennt doch sicher diese Sammelbildchen, die es hin und wieder in Supermärkten gibt? Die Kinder hatten nach Ablauf der Aktion einen ganzen Stickerstapel geschenkt bekommen. So viele Klebebilder braucht kein Mensch! Ihr ahnt sicher schon, was ich mit den Stickern gemacht habe ...
Na klar: das blaue Teil rundum mit bunten Bildchen zugepappt!
Vorher noch die Rückseite der Schublade rausgeschraubt
und an gleicher Stelle einen Holzstab eingesetzt.
(Am Stab war früher ein Windrädchen dran. Verloren gegangen.)
Ungefähr in der Mitte noch einen Holzstab eingebaut
(diesmal einen abgebrochenen Laternenstab)
und schließlich das Rückseitenbrett vorne wieder eingesetzt.
Das war´s schon: Schublade wird Wandregal.
Und darin finden sich nun all die Küchenutensilien,
die sonst in verschiedenen Behältern, im Küchenschrank
oder per Haken am Regal aufbewahrt wurden.
Küchenordnung. Hurra!
Die untere Holzstange bietet sich noch an,
um kleinere Teile dran zu hängen ...
Wieder ein bisschen rumprobiert,
schließlich dem Stößel eine Paketschnurschlaufe
und der Stange grüne Büroklammerhäkchen gemacht.
Dem kleinen Hirsch scheint´s zu gefallen
zwischen Fliegenpilzen und Maiglöckchen.
Hier noch ein Blick von oben.
Ihr seht, dass noch Platz ist im Regal.
Wenn´s erstmal in der Küche hängt, wird es wohl noch voller.
Wer hier regelmäßig liest, fragt sich an dieser Stelle bestimmt schon längst,
wo denn wohl der Fahrradschlauch ist,
ohne den bei meinen Werkeleien ja sonst fast gar nix geht.
Der sollte hier nämlich eigentlich
anstelle der Holzstangen verbastelt werden,
erfüllt seinen Zweck aber (wie schon im ersten Fahrradschlauchleben)
im Verborgenen. - Ich zeig´s euch:
Die Schublade war von innen so glatt,
dass Kochlöffel & Co. darin herumrutschten,
anstatt (ordentlich!) an ihrem Platz zu bleiben.
Ein Stückchen Fahrradschlauch reingeklebt -
keine Rutscherei mehr.
Ganz einfach.
;)
Mir gefällt das Ding,
obwohl es ganz anders geworden ist,
als ich´s mir zunächst vorgestellt hatte.
Und meine Upcycling-Woche geht morgen weiter mit einem Beitrag aus Berlin - sehr cool und wieder ziemlich bunt. Mehr verrate ich noch nicht.
;)
Bis bald!
diefahrradfrau