Anna ist begeisterte Hobbygärtnerin und berichtet auf Hummelstein über die Werkeleien in ihrem Schrebergarten. Hier zeigt sie uns ihre Radelstrecke mitten in Nürnberg:
Perspektivwechsel: Meine tägliche Fahrradstrecke in Nürnberg
Was mag ich am Radfahren? Man hat auf dem Rad eine völlig andere Perspektive auf die Stadt als ein Auto- oder U-Bahnfahrer. Ich kann Wege benutzen, die einem Autofahrer verschlossen bleiben. Ich meide die großen Straßen und nehme die gemütlichen ruhigen Radwege.
Morgens darf man bei uns durch die Fußgängerzonen radeln. Die Atmosphäre in der Stadt ist dann die schönste des Tages. Die ganze Altstadt ohne Shoppingwahnsinn.
Das Tempo des Radfahrens ist genau richtig, so langsam, dass man in Ruhe alles betrachten und genießen kann, und so schnell, dass man viele unterschiedliche Plätze und Wege erlebt. Die Entfernung die man überwindet ist für den Kopf nachvollziehbar.
Die halbe Stunde auf dem Weg zur Arbeit geniesse ich jeden Tag. Obwohl ich schon viele Jahre hier in der Stadt lebe, entdecke ich immer wieder Neues auf dem Weg. Manchmal steht einfach so ein Kunstwerk rum, wie heute das Pferd aus Einkaufswagen.
Ich wohne in Nürnberg, die Stadt hat ca. 500.000 Einwohner. Mein Weg ins Büro ist ungefähr 7 km lang und führt mich mitten durch die Altstadt. Hier kann ich auf dem Hauptmarkt bei meinem Lieblingsgemüsehändler vorbeischaun, oder im Brotladen, oder wo ich möchte. Ich mag es auf dem Weg in kleinen Läden Einkaufen zu gehen, was hier keine lästige Pflicht ist, sondern eine schöne Abwechslung. Der Metzger hat immer einen Scherz auf den Lippen, vom Fischhändler gibts das Rezept gratis dazu und das Suppengrün vom Markt ist frisch und gehaltvoll.
Im Hochsommer fahre ich öfter mal früher los, um im *Schnepperschütz* an der Hallerwiese noch einen Morgenkaffee zu trinken. (Das Freiluftcafe hat seinen Namen von diesem Schützen nebenan auf der Wiese).
Im grünen Pegnitztal kann man richtig durchatmen. Dass man hier mitten in der Stadt ist, merkt man nicht. Wetter und Lichtstimmung sind jeden Tag anders. Jetzt im Herbst ist es wunderschön hier.
Übrigens ist das im Winter nicht so kalt, wie man meinen könnte. Die Bewegung wärmt ja schnell. An sehr kalten Tagen ziehe ich zusätzlich die Regenhose über und die Skihandschuhe an. Durch das tägliche Kreislauftraining wird man auch unempfindlicher glaube ich.
Seit ich jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit fahre, komme ich viel entspannter an und kann auch auf dem Heimweg die Gedanken, die oft länger noch um die Arbeit kreisen wollen, leichter hinter mir lassen.
Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, anders zu fahren. Ich habe aber auch Glück und eine tolle Fahrradstrecke.
Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, anders zu fahren. Ich habe aber auch Glück und eine tolle Fahrradstrecke.
Anna
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Vielen Dank an Anna für diesen Beitrag, der einmal mehr zeigt, dass man mit dem Fahrrad gerade in der Stadt vielfältige Eindrücke sammeln kann: Einkaufsmöglichkeiten, Kunst und Kultur in schönstem Nebeneinander mit der Natur. Dort lässt sich´s bestimmt nicht nur im Herbst gut radeln...
Habt ihr auch Lust, eure Radelheimat hier bei Stadt-Land-Rad vorzustellen? Eure Lieblingsstrecke, Ausflugsziele oder den täglichen Weg zum Job oder was auch immer - zeigt uns, wo ihr so rumradelt! Alle Infos zu dieser Mitmachsache findet ihr hier
Wenn ihr Fragen oder Ideen habt, schickt mir einfach ne Mail: diefahrradfrau@gmail.com
Bis bald!
diefahrradfrau