die Teilehmer: alle Blogger, die gern dabeisein wollen
das Gepäck: Erfahrungen & Eindrücke rund ums Fahrrad von überallher
die Route: noch offen, bestimmen die Teilnehmer
der Zeitplan: seit Dezember 2012 - solange es uns gefällt
die erste Etappe: Myanmar (Burma)
...und was dann kam, hat mich die letzten Wochen neben der normalen Bloggerei ziemlich auf Trab gehalten. Wow! Mit so viel Feedback hatte ich erstmal nicht gerechnet. Fast täglich kommen Anfragen und Zusagen für mein Projekt und darüber freu ich mich megadoll! Das wird ne super spannende Tour - und heute kommt die zweite Etappe:
Ariane von heldenwetter, bei der aktuell das Projekt Fernweh mit wirklich interessanten Gastposts über´s Reisen läuft, nimmt uns mit nach Peru:
"world wide wheeling" - unsere Fahrrad-Tour um die Welt -
führt uns nach Lima / Peru
Irgendwie war
meine Idee ja von Anfang an ein wenig hirnrissig. Fahrrad fahren in Lima?! Es
hätte mir ja theoretisch gleich auffallen können, dass sich auf den Straßen der
10-Millionen-Stadt zwar tausende und abertausende von Autos, Taxis, Bussen,
Motorrädern und Mototaxis tummelten, aber kein einziges Fahrrad. In Miraflores,
an der Küste, sah man ab und an Räder, vor allem an Sonntagvormittagen, an
denen eine große Straße beidseitig gesperrt war, damit dort fleißig gesportelt
werden konnte. Da gab es Radler, neben Inlineskatern, Joggern und Leuten, die
auf der Straße Volleyball oder Tennis spielten. Und sogar einen kleinen Stand,
an dem man sich Fahrräder ausleihen konnte. Aber das Im-Kreis-Fahren im Park
oder einmal pro Woche auf einer größeren Straße, war mir natürlich nicht genug:
Ich wollte ein Fahrrad, um von A nach B zu kommen. So wie in meiner deutschen
130.000-Einwohner-Stadt. Oder anders gesagt: Von meiner Wohnung zu meiner
Arbeit. Wozu sonst gab es dort einen Radweg?!
Da meine deutsche
Mitbewohnerin von der Idee ebenso begeistert war, machten wir uns erst mal auf
die Suche nach einem Fahrradgeschäft. Im Internet stießen wir auf einen Tipp
und fuhren gleich los. Das „Fahrradgeschäft“ hätte unseren Erwartungen, glaube
ich, nicht weniger entsprechen können. Anstatt eines Gebäudes oder einer
Lagerhalle war das „Bicicentro“ einfach ein Block einer Straße, in der es
rechts und links verschiedene kleine Geschäfte gab. Reifen lagen neben
verbeulten Rahmen, verschiedene Lichter neben kaputten oder halbkaputten
Pedalen, Blechschrott neben Lack in allen Farben. Und überall Leute, die mit
ölverschmierten Händen und Gesichtern an irgendwelchen Rädern herumschraubten.
Da ich gerade erst mal zwei Wochen im Land war, fühlte ich mich wirklich wie im
falschen Film – und verwarf innerlich schon mal den Plan, irgendwo in dem Chaos
noch ein Fahrrad zu finden.
Trotzdem gingen
wir erst einmal eine Runde, erkundigten uns nach verschiedenen Preisen,
hoffend, dass uns niemand komplett übers Ohr hauen würde. Und tatsächlich, da
war es: mein Traumfahrrad. Knallrot und perfekt für meine Körpergröße. Und der
Preis ließ mich große Augen machen – umgerechnet knapp 20 Euro. Okay, das Rad
war vermutlich aus verschiedensten Einzelteilen sonstwelcher Herkunft zusammengeschraubt
und ein wenig schwer zu treten... glücklicherweise war der Verkäufer aber so
nett, die Bremsen so zu reparieren, dass ich damit sogar anhalten konnte... In
der Zwischenzeit hatte ich die Gelegenheit, mir ein blinkendes rotes Licht und
ein Zahlenschloss zu kaufen. So würde mich in Zukunft hoffentlich keiner
überfahren oder beklauen. Das einzige, was ich bei der kompletten Aktion
irgendwie außer acht gelassen hatte, war, wie ich wieder heimkommen sollte. In
den Bus, mit einem Rad? Unmöglich. Mittlerweile war es auch schon dunkel
geworden und der Feierabendverkehr hatte sich eingestellt. Schon ein ganzes
Stück von der großen Straße, die auch zu unserer Wohnung führte, hörten wir es.
Trubel, Hupen, Geschrei, Musik, Auspuffgeräusche, der typische Lima-Verkehrslärm
eben. Kein gutes Zeichen.
Ich will gar nicht
genau ausführen, wie ich mich durch den Verkehr geschlängelt habe, wie viele
Angstschweißtropfen mir dabei den Rücken hinuntergeflossen sind, wie oft ich
mir dachte „Jetzt ist es vorbei!“, als mal wieder ein Bus unerwartet direkt vor
mir nach rechts zog – nur so viel: Wir haben eine geschlagene Stunde nach Hause
gebraucht. Für eine Strecke von ca. acht Kilometern. (Wobei ich dazu sagen
muss: Wir waren wahrscheinlich trotzdem noch schneller als mit dem Bus.)
Mein Rad hab ich
dann fleißig fast jeden Tag für die kurze Strecke zur Arbeit benutzt, auch wenn
mich der Großteil der Leute wahrscheinlich für komplett bescheuert hielt.
Peruanische Auto- und vor allem Busfahrer sind irgendwie noch nicht so sehr an
Radfahrer gewöhnt... aber durch zahlreiche Fast-Unfälle blieb es wenigstens
spannend ;) Meine Mitbewohnerin und ich stellten unsere Räder immer vor der
Arbeit ab und schlossen sie an einen Baum an. Das ging auch immer gut, bis wir
einmal spontan mit unseren Chefinnen wegfuhren und bis zum nächsten Morgen
keine Möglichkeit mehr hatten, die Räder zu holen. Und als wir dann kamen –
waren sie weg. Irgendwie hatten wir eh schon damit gerechnet, und statt über
den Verlust ärgerten wir uns tausendmal mehr darüber, dass wir nun ein zweites
Mal ins Centro würden fahren müssen (und wie oben beschrieben, wieder heim), um
neue Räder zu kaufen. Aber es kam natürlich wieder anders – am Nachmittag
eröffnete uns Pedro, der Portier des Gebäudes, er hätte unsere Räder draußen
stehen sehen, und da sie so ungeschützt (Hallo?! Abgesperrt!!) waren, hätte er
sie in den Innenhof getragen. Puh, was für eine Erleichterung!
Aber die Meinung,
dass Fahrradschlösser keine sichere Möglichkeit seien, ein Rad zu sichern,
schien irgendwie verbreitet zu sein. Eines Tages brachte uns unsere Vermieterin
eine zwei Meter lange Metallkette, die wir doch von nun an zum Absperren
verwenden sollten. Öhm ja, siehe Foto.
Nach drei Monaten
Peru bin ich dann in einen anderen Stadtteil gezogen, von wo aus ich mein Rad
nur noch ab und an ausführen konnte, und nochmal drei Monate später, nach
meinem zweiten Umzug, hab ich es dann gar nicht mehr benutzt. Grund dafür war
einfach, dass es in dem Stadtteil, in dem ich am Ende wohnte, so gut wie keine
Radwege gab – und ich mein Leben wirklich nicht unnötig aufs Spiel setzen
wollte, um auf der Straße mit Bussen, Motorrädern und Taxis zu konkurrieren ;)
So endete dann meine Fahrradgeschichte in Peru.
Ariane
Wuuh! Ganz schön mutig, sich mit dem Fahrrad in dieses Verkehrschaos zu wagen. Ein ganz lieber Dank an Ariane, dass sie diese Erfahrungen hier mit uns teilt! Und an alle anderen: schaut auf ihrem Blog vorbei, es ist einer meiner Lieblingsblogs und ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
Japp, da war ich mal wieder ein bisschen kreativ. Ihr dürft euch das Teil gern schnappen und auf eurem Blog verlinken, damit möglichst viele Blogger auf dieses Projekt aufmerksam werden.
Und ja: ihr dürft mir gern eine Mail schicken (diefahrradfrau@gmail.com), wenn ihr auch irgendwas von irgendwoher zum Projekt beitragen wollt.
Und nochwas: für die Updates zu unserer Tour gibt´s nun eine eigene Seite mit allen Informationen rund um dieses Projekt. Ihr werdet euch wundern, was in nächster Zeit bei world wide wheeling so alles geplant ist...
Anregungen, Wünsche, Ideen usw. - ich nehm alles!
Spart nicht mit euren Kommentaren!
Bis bald!
diefahrradfrau
Blogvorstellungen bei:
do you feel it -nllkrg - lifetime-inspiring impression
Fotowettbewerb bei fortuna mira est
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Habt ihr schon das Logo zu unserer Fahrrad-Tour um die Welt entdeckt? Rechts in der Sidebar... - hier ist es nochmal etwas größer:
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diefahrradfrau
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