Was macht diefahrradfrau im Fernsehen?

Sonntag, 29. September 2013


Was würdet ihr sagen, wenn "das Fernsehen" bei euch anklopft? (Also nich in echt an der Tür, dafür aber Schwarz auf Weiß und ganz seriös und so - per Mail.) Wenn ihr mitmachen könntet bei einem richtigen Fernsehdreh mit allem Drum und Dran... - wärt ihr dabei?
Sagt jetzt bloß nicht, dass sowas sowieso nie passiert! Mir ist das nämlich passiert, ich meine: ich hab ne Mail gekriegt (ganz seriös und so) vom WDR - und ich war zuerst mal ziemlich baff! Könnt ihr euch sicher vorstellen.
Pfff, ich find mich ja mal überhaupt nicht fotogen (und "filmogen" sicher auch nicht) - was sollte ich dann ausgerechnet im Fernsehen? Ich also nachgefragt beim WDR und dann war klar, was ich da sollte: rumradeln natürlich! - Aha, wer hätte das jetzt gedacht?!
Könnt ihr mir glauben: ich selbst am allerwenigsten! Aber irgendwie spannend fand ich´s dann doch. Und so...
...hab ich mich dann erst ein bisschen geziert, aber schließlich konnte ich da einfach nicht ablehnen. Weil´s nicht nur ums Radeln sondern noch dazu um eins meiner Lieblingsthemen gehen sollte, nämlich Flowerpower auf dem Fahrrad, jepp.
Also hab ich mal eben mein Auto (ja, ich fahre nicht nur Fahrrad!) zum Fahrradtransporter umfunktioniert, weil der Dreh in Halle/Westfalen stattfinden sollte. 



Gedreht wurde an einem Markttag, also durfte ich munter zwischen Marktständen herumradeln. 


Nebenbei noch Fotos zu machen von der ganzen Aktion hab ich vor lauter Aufregung ganz vergessen. Nur ein einziges hab ich vom Fernsehteam...


Stattdessen hab ich auf Anweisung der Fernsehleute die Bloggerin in Aktion gegeben und wild um mich rumknipsend die Sehenswürdigkeiten von Halle/Westfalen festgehalten:

schöne Giebel
kleine Lädchen

ein bisschen Kunst

Wäsche auf der Leine (jaja, Wäschetick...)

Blumenräder

Güterschuppen am Bahnhof

Insgesamt war´s ne richtig spannende Sache und hat wirklich viel Spaß gemacht. Das Fernsehteam vom WDR war total gut drauf und so lief die Aktion ziemlich locker ab - sogar mit nem kleinen Interview! Nach ein paar lustigen Stunden vor der Kamera war das Ding dann im Kasten und wurde mittlerweile auch gesendet.

So, und weil es hier bisher von mir höchstens mal ne Hand oder meine Füße oder einen Zipfel meiner Klamotten zu sehen gab, ist das nun Folgende sozusagen mein Coming-out. Wenn ihr euch diefahrradfrau in den schönsten Farben und Formen und überhaupt irgendwie perfekt zurechtgemalt habt und dieses Phantasiebild nicht zerstören wollt, dann guckt euch das Video nicht an! Wenn ihr aber zu den Leuten gehört, die schon länger mal wissen wollten, wer hier den ganzen Blödsinn verzapft - bitteschön!
;)
Und nochwas: ich war auch nicht alleine dort, aber das seht ihr ja gleich...



Puh, jetzt bin ich wirklich total hibbelig, was ihr wohl dazu sagt.

Bis bald!
diefahrradfrau

Stadt-Land-Rad: Bayerisches Radl-Abenteuer

Freitag, 27. September 2013

Stadt-Land-Rad - diese Überschrift steht für Gastbeiträge, in denen Blogger zeigen, wo sie so herumradeln, was es links und rechts ihrer Radwege zu sehen gibt und wo sie sich mit dem Rad zuhause fühlen: Blogger zeigen ihre Radelheimat. 
Rena von Dressed with Soul war in ihrer bayerischen Heimat unterwegs:



Bayerisches Radl-Abenteuer 

Was macht Ihr, wenn Ihr bei der Haustüre hinaus geht?

Mein lieber Mann und ich schwingen uns bei schönem Wetter direkt davor auf unsere Mountainbikes, um ins Blaue unserer herrlichen bayerischen Landschaft hinein zu radeln. So war es auch an diesem wunderbar sonnigen, frühherbstlichen Samstagnachmittag.
 




Frohgemut fuhren wir durch unser Dorf, ließen es ganz schnell mit seinem spitzen Kirchturm hinter uns und erreichten schon die kleine, verfallene Hütte am Wegrand. 







Zügig ging es weiter bis zu der pittoresken Kapelle, die dem altern Kalkbrenner-Gewerbe gewidmet ist. Nach einem kurzen Stopp, bei dem ich natürlich nicht widerstehen konnte, die Glocke mit dem Schwengel zu läuten, ging es weiter bis zu den Schafen, die erschrocken vor uns wilden Mountainbikern davon liefen.






Freudig begrüßten wir nach dem Jägerstand am Wiesenrand die Kühle des Waldes und stiegen kurz ab, da wir geglaubt hatten, einen Steinpilz entdeckt zu haben. Da sich der Steinpilz jedoch nur als Stein ohne Pilz entpuppte, schwangen wir uns wieder auf unsere Stahlrösser und nahmen den kurzen, aber doch recht steilen Anstieg in Angriff, der uns zu unserer liebsten Aussichtsstelle auf dieser Strecke führte. 



Von dort genossen wir wieder einmal sprachlos vor Begeisterung die phänomenale Aussicht auf unseren Fluss und die Dörfer und Gehöfte in seiner Umgebung.
 





Ab dann ging´s bergab auf einem alten Ziehweg, auf dem früher mit einer Seilwinde Holz transportiert wurde. Da hieß es aufpassen, denn die Schwellen des alten Weges sind immer noch vorhanden und können dem brausenden Radlfahrer schnell in die Quere kommen. Aber wir landeten heil unten am Flussufer und legten das kurze Stück zum alten Stauwerk zurück, das mit seinen verbliebenen Befestigungen und Türmchen fast an ein altes Fort erinnert.






Nachdem wir uns am Ufer ein bisschen ausgeruht hatten, stand das letzte Stück unserer kleinen Tour auf dem Plan: der Weg am alten, beinahe schon verwunschen wirkenden, Flussarm entlang bis zum Ufer mit Sicht auf die kleine Insel.
 



Und weil die Tour bisher so ein Traum gewesen war, schlugen wir in der Hoffnung auf einen krönenden Abschluss einen Weg ein, den wir bisher noch nie gefahren waren. Voller Enthusiasmus traten wir in die Pedale, da tat sich mit einem Mal ein Berghang vor uns auf, den ich in meinem Übermut beschloss, hinunter zu fahren – anstatt zu schieben. Leider hatte ich jedoch unterschätzt, wie steil der Berg tatsächlich war, weswegen ich die Strecke laut kreischend und mit beiden Händen mein Lenkrad umklammernd zurücklegte. Glücklicherweise kamen sowohl mein Radl als auch ich vollständig und funktionsfähig unten an, und ich hielt erst einmal an, um nach diesem unerwarteten Abenteuer tief durch zu schnaufen.
 

Beim restlichen Weg gingen wir kein Risiko mehr ein – wir fuhren auf vertrauten Wegen zurück in unser Dorf und langten zufrieden, und mit tiefer Dankbarkeit für unsere wunderbare Heimat erfüllt, wieder daheim an.
Rena


***

Vielen Dank an Rena für dieses wunderschöne Radl-Abenteuer! Bei den tollen Bildern hat man fast den Eindruck, selbst dort unterwegs zu sein und die Aussicht zu genießen...


Habt ihr auch Lust, eure Radelheimat hier bei Stadt-Land-Rad vorzustellen? Eure Lieblingsstrecke, Ausflugsziele oder den täglichen Weg zum Job oder was auch immer - zeigt uns, wo ihr so rumradelt! Alle Infos zu dieser Mitmachsache findet ihr hier




Wenn ihr Fragen oder Ideen habt, schickt mir einfach ne Mail: diefahrradfrau@gmail.com




Bis bald!
diefahrradfrau

runter vom Rad!

Donnerstag, 26. September 2013

Ha, den Spruch habt ihr jetzt sicher nicht von mir erwartet, stimmt´s?
Meine ich aber genau so, wie´s da oben in der Überschrift steht: runter vom Rad! Steigt ab und lehnt euren Drahtesel an den nächsten Baum (eine Hecke tut´s auch) und guckt euch einfach mal um! Ganz egal, ob ihr wie ich eher zur gemütlichen Fraktion der Radfahrer gehört oder ob ihr hipstermäßig per Rennrad unterwegs seid: grad jetzt im Herbst sind die Pausen fast das Schönste am Radeln. Unter Bäumen, Hecken und Büschen gibt´s so viele kleine Dinge zu entdecken, dass ich im Moment regelmäßig mit einem Sammelsurium an Fundstücken nach Hause komme. Im Frühling und Sommer reichte es mir, meine Entdeckungen kriechenderweise in Bildern festzuhalten und vielleicht ab und zu ein paar Blümchen zu pflücken. Aber in den letzten Tagen hat mich das Sammelfieber gepackt. Habt ihr auch als Kinder ganze Tage damit zugebracht, Kastanien und Eicheln zu sammeln? Bunte Blätter, kleine Stückchen Baumrinde, Hagebutten, Bucheckern und andere Früchte - alles wandert zur Zeit in meinen Fahrradkorb. Ich nehme den Herbst einfach mit nach Hause...
:)



Meistens landen die Fundstücke dann auf der Fensterbank und machen sich dort zwischen Blumenpötten und einigem Krimskrams ganz gut. Aber manchmal bin ich ja auch so´n bisschen kreativ und dann entsteht zum Beispiel sowas hier:



Aufgehängt hab ich die einzelnen Teile übrigens an zwei gekreuzten und miteinander verschnürten Fahrradspeichen - passt also mal wieder... Geht sicher noch ein bisschen schöner, aber für so ne Ruckzuck-Deko find ich´s schon ganz okay.

Ein paar Fundstücke habe ich aber doch lieber an Ort und Stelle gelassen und sie nur auf meiner Speicherkarte mitgebracht:





Achja: mein Gewinnspiel! Ihr habt noch bis zum 30.09. Zeit, braucht nur fix einen Kommentar unter dem Gewinnspielpost abgeben und habt die Chance auf ein Buch mit richtig tollen Ideen zum Verschönern eures Fahrrads (eine Fliegenpilzklingel ist auch dabei - passt also schon wieder...):



Macht euch einen schönen Herbst - und vergesst die Pausen nicht!

Bis bald!
diefahrradfrau

world wide wheeling - Alanya-Anamur / Türkei

Dienstag, 24. September 2013

die Idee: eine Fahrradtour um die Welt
die Teilnehmer: alle Blogger, die gern dabeisein wollen
das Gepäck: Erfahrungen & Eindrücke rund ums Rad von überallher
die Route: immer offen, bestimmen die Teilnehmer
der Zeitplan: seit Dezember 2012 - solange es uns gefällt
die bisherigen 17 Etappen und 2 Specials könnt ihr hier finden

Hat ein bisschen gedauert, aber nun geht´s weiter mit meinem Reisebericht, zu dem es bereits eine Vorschauden ersten Teil und den zweiten Teil gab. Unterwegs mit dem Auto, aber natürlich auch diesmal wieder mit Blick auf die Fahrräder...


Roadtrip Turkey 2013 - Teil III


"world wide wheeling" - unsere Fahrradtour um die Welt - Alanya-Anamur / Türkei

Nachdem ich Alanya mit gemischten Gefühlen zurück gelassen hatte, war ich zu Beginn der nächsten Etappe doch einigermaßen sicher, dass nun der aufregend-schöne Teil unseres Roadtrips bevorstand: ohne jede Planung, wann und wo die nächste Nacht verbracht werden sollte, einzig mit der Erinnerung an die vor uns liegende Strecke entlang der türkischen Mittelmeerküste, die ich mit ihren unzähligen Kurven schon einige Jahre zuvor als ziemlich abenteuerlich erlebt hatte, und dem Ziel nahe der syrischen Grenze, ließen wir nun das touristische Zentrum der türkischen Riviera hinter uns. Das hatte schon ein bisschen was von Abenteuer... 




...wobei dieses vor der Küste kreuzende Piratenschiff wohl doch eher harmlos und lediglich für einen Schnappschuss im Vorbeifahren interessant war. 
Anstelle einer Bootstour hatte ich mich schon seit Beginn des Urlaubs auf einen ganz besonderen Ort gefreut: Knapp 10 Kilometer hinter Alanya führt eine kleine Straße hinauf in die Ausläufer des Taurusgebirges, vorbei an niedrigen Mauern und vereinzelten Häusern. Entlang dieser Straße schlängelt sich ein kleiner Fluss, der Dim Cayi, der nicht nur von üppig grüner Vegetation sondern auch von vielen, urigen Picknickrestaurants gesäumt ist. Man kann dort direkt am oder auch im Wasser die Köstlichkeiten der türkischen Küche genießen, zwischendurch auch mal ne Runde schwimmen und so ganz nebenbei komplett die Zeit vergessen - einfach wunderschön!


  

Auf dem Rückweg zur Küstenstraße entstanden zwei Bilder voller Gegensätze:

Rollerfahrer (Touristen) und Dorfbewohner

Transportfahrrad - der alte Mann sammelte Plastikmüll vom Straßenrand... 
Und dann ging´s weiter Richtung Osten. Während hinter uns die Sonne langsam hinter den Bergen verschwand...



...erreichten wir bald ganz verlassene Gegenden, wo es nur hin und wieder einen aus Brettern und Plane bestehenden Verkaufsstand gab, an dem Mais oder Bananen angeboten wurden.



Auf dem Weg nach Kap Anamur sieht man Bananenstauden soweit man gucken kann. Jedes noch so kleine Stückchen Erde zwischen den Felswänden und an der steilen Küste wird von den riesigen Blättern beherrscht.



Fahrräder? Fehlanzeige! Aus gutem Grund: an der kurvenreichen Strecke gibt es immer wieder unglaublich enge Abschnitte sogar ohne Leitplanken und Seitenbefestigung... - stattdessen aber wunderschöne Aussichten.



Und dann: Kap Anamur. Der internationale Tourismus scheint hier noch nicht angekommen zu sein, alles wirkt ein wenig verschlafen, manches etwas improvisiert und irgendwie urtümlich...




Fahrräder? Ja! Die Angler am Pier sind ebenso mit dem Fahrrad dort...



...wie einige Kinder, die an der Strandpromenade herumkurven. In der Mittagshitze deuten nur die bereitstehenden Verkaufsstände darauf hin, dass dies eine beliebte Flaniermeile ist, die sich jeden Abend mit Leben füllt. In den Straßencafes und Gartenlokalen herrscht dann so eine gemütliche Atmosphäre, das man sich dort einfach wohlfühlen muss.


Wer weiß, wie lange es dort noch so idyllisch sein wird: der etwa 80 Kilometer entfernte Flughafen in Gazipasa soll für den internationalen Flugverkehr ausgebaut werden... 


Von Kap Anamur ging unsere Tour dann weiter Richtung Osten, aber dazu mehr im nächsten Teil meines Reiseberichts...


***

Habt ihr auch Lust einen Gastbeitrag zu world wide wheeling zu schreiben? Ich freue mich über alle Geschichten rund ums Rad aus aller Welt. Meldet euch einfach per Mail: diefahrradfrau@gmail.com

Noch Fragen? Dann guckt mal hier!


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Bis bald!
diefahrradfrau