world wide wheeling - Alanya / Türkei

Mittwoch, 28. August 2013

die Idee: eine Fahrradtour um die Welt
die Teilnehmer: alle Blogger, die gern dabeisein wollen
das Gepäck: Erfahrungen & Eindrücke rund ums Rad von überallher
die Route: immer offen, bestimmen die Teilnehmer
der Zeitplan: seit Dezember 2012 - solange es uns gefällt
die bisherigen 16 Etappen und 2 Specials könnt ihr hier finden

Weiter geht die virtuelle Weltumradlung mit dem zweiten Teil meines Reiseberichts aus der Türkei. (Wer nochmal schauen möchte, findet hier die Vorschau und hier den ersten Teil). Let´s go:


Roadtrip Turkey 2013 - Teil II

"world wide wheeling" - unsere Fahrradtour um die Welt - Alanya / Türkei


Abschalten, ausruhen, den Alltag zurücklassen - der Urlaub hatte mit Erholung pur angefangen, aber nun war Action angesagt: ein Roadtrip von Antalya in Richtung Osten, entlang der türkischen Mittelmeerküste zwischen Taurusgebirge und kilometerlangen Stränden - auf ins Abenteuer!
Tja, vonwegen Abenteuer! Nach schier endloser Warterei auf gepackten Koffern kam das bestellte Mietauto so spät, dass wir erst am Abend Alanya erreichten. Aber immerhin: Alanya, ...hach! Ich hatte so tolle Erinnerungen an den Hafen von Alanya, wo man zwischen Souvenirverkäufern und Straßenkünstlern herumspazieren oder in gemütlichen Teegärten sitzen und dem bunten Treiben zusehen kann. Und schon vor ein paar Jahren, als ich das erste Mal hier war, hatte sich die Uferpromenade mit ihren Restaurants und Musikkneipen jeden Abend in einen Treffpunkt mit ganz besonderer Atmosphäre verwandelt. Ich war gespannt, wie es da wohl inzwischen aussah.
Okay, dann also Alanya at night:


Vor der Kulisse der beleuchteten, historischen Festungsmauern gibt es wirklich eine Menge zu sehen. Mit bunter Leuchtreklame locken Bars und Restaurants, aber man findet auch stimmungsvolle Plätzchen, an denen man Tee schlürfen und dem ruhigen Plätschern der im Wasser schaukelnden Boote zuhören kann.  


Entlang der Uferpromenade bieten zahllose Straßenhändler ihre Waren an: von kitschigen Souvenirs über Schmuck und Handgemachtes bis zu lecker duftendem Mais wird den Touristen allerhand geboten. Sogar ein kleiner Vergnügungspark ist zwischen hohen Bäumen am Rande des Hafens zu finden.

Handgewebtes

Autoscooter mit integriertem Baumbestand

Riesenrahmen für das Erinnerungsfoto
(nein, das bin nicht ich mit der Kamera! Ich habe die Szene von hinten abgelichtet...)

Und mittendrin gab´s tatsächlich auch jede Menge Fahrräder: Fast hinter jeder Verkaufsbude lehnte ein Drahtesel und offenbar waren auch die meisten Straßenkünstler per Fahrrad hierher gekommen.

Fahrrad hinter Staffelei

Zwischendrin wuselten überall die witzigen Funbikes: die Teile sind zur Zeit der Renner und scheinbar auch für Familientrips geeignet...

Familientrip on funbike

auch schön: Gassigehen mit Fahrrad
(Hundepopo rechts im Bild...)

red Hollandrad goes Turkey

Im Laufe des Abends wurde es an der Uferpromenade immer voller und ich erinnerte mich daran, dass es direkt hinter den Bars und Restaurants viele kleine Läden und gemütliche Cafes gegeben hatte... 


Doch die "Einkaufsstraße" von Alanya hat sich ziemlich verändert und ist mittlerweile zur Partymeile mutiert: Kaum eines der kleinen Lädchen existiert noch, nur ein paar Geschäfte mit typischer "Touristenware". Stattdessen reiht sich hier nun eine Bar an die andere und man wird unter dem Gewummer der Bässe in der Menge vorangetrieben. Verständigung? Nur schreiend oder per Zeichensprache möglich. Naja, wer´s mag...

Warteschlange an der Havana-Bar

Aber sogar in der Partyzone Alanyas habe ich Fahrräder gesichtet:

partypeople vs. bike

funbikes everywhere

toys ´r´ bikes :)
(gesehen in einem Spielzeugladen gegenüber der Havana-Bar)

Blick über die Partymeile

Ja, und dann war da noch dieser junge Mann...


Der etwa 10-jährige unterhält sich hier gerade mit einem anderen Jungen, um kurz darauf mit tänzelnden Schritten und einem professionellen Grinsen im Gesicht in die größtenteils stark alkoholisierte Menge einzutauchen und dem Partyvolk Hüte, Masken und Kränze zu verkaufen - und das weit nach Mitternacht. Ein sehr fragwürdiger Job für einen kleinen Jungen (was heißt eigentlich "Jugendschutz" auf Türkisch?).


Hafenidylle - Alanya at night


Fazit: Alanya ließ ich mit gemischten Gefühlen zurück - die oben beschriebene Szene verursacht bei mir mehr als nur Unbehagen. 
Von der wunderbaren Stimmung im Hafen mit all dem Kitsch und Krams und den vielen tollen Eindrücken drumherum kann ich aber wohl nie genug kriegen. Nicht zu vergessen: meine geliebten Fahrräder, die offenbar auch hier geliebt werden!


***
Fortsetzung folgt... 


Was habt ihr rund um den Globus in Sachen Fahrrad erlebt oder gesehen? Möchtet ihr hier darüber berichten? Macht mit bei unserer virtuellen Fahrradtour um die Welt und teilt eure Eindrücke rund um´s Rad. Alle Infos zu world wide wheeling findet ihr per Klick auf das Bild:

SCAN0002-logo.jpg

Und wenn ihr sonst noch Fragen habt oder vielleicht schon eine Idee, meldet euch einfach per Mail an diefahrradfrau@gmail.com


Bis bald!
diefahrradfrau

9 Kommentare:

  1. Liebe Fahrradfrau,
    danke dir für diese Einblicke in einen Teil meiner alten Heimat. Für mich ist es immer interessant, was den Touristen dort besonders auffällt. In diesem Fall berichtest du unter anderem von diesem kleinen Jungen, der kaum älter ist, als mein "Großer". "Jugendschutz" auf türkisch? Ich habe nachgedacht, aber ein entsprechender begriff ist mir nicht eingefallen. Der Gedanke daran, daß ein Kind um jene Uhrzeit zwischen alkoholisierten Menschen in Urlaubslaune umherläuft, mit dem Bemühen etwas Geld zu verdienen... ja, in der Tat, läßt einen das mit unguten Gefühlen zurück. Aber wollen die meisten das im Urlaub sehen? Gehört das nicht schon irgendwie mit dazu? Schließlich kann man ja nichts daran ändern. Oder doch? Mir ging es bei unserem Urlaub 2008 an der Ägäisküste ähnlich. http://2papatyam.blogspot.de/2012/11/v-fortsetzung-folgt.html Danke für diesen Beitrag mit auch anderen Urlaubsimpressionen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebes Pünktchen, auch ich hab mich irgendwie ohnmächtig gefühlt - aber wegsehen wollte ich eben nicht. Die Schattenseiten des Tourismus, ein sehr schwieriges Thema! Aber auch ein sehr wichtiges, das ich unbedingt ansprechen wollte - auch wenn es auf meinem Blog sonst eher fröhlich zugeht.
      Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und den Hinweis auf deinen Blogpost, der mich ebenfalls sehr nachdenklich gemacht hat...

      Löschen
  2. Danke! Dein Urlaub klingt aber auch toll :)

    AntwortenLöschen
  3. Deine Fotos gefallen mir - sehr plakativ und fast wie PopArt!
    Wenn da nur nicht immer diese Räder wären ;-) ...

    Nein, Spaß beiseite, sie gefallen mir wirklich, nur für mich wäre das Radfahren nichts...
    LG
    SvL

    AntwortenLöschen
  4. Hab den Hund auf dem Gassibild erst gar nicht gesehen. :D Voll das Suchbild!

    Der Hutverkäufer-Junge stimmt mich auch nachdenklich.. Eine Partymeile zu der Uhrzeit ist wirklich kein guter Ort für ein Kind! Da kann man ja nur hoffen, dass er jünger aussieht als er eigentlich ist und in Wahrheit schon einige Jährchen älter ist...

    AntwortenLöschen
  5. wieder ein interessanter Reisebericht, den ich gerne gelesen habe.

    lieber Gruß von Heidi-Trollspecht

    AntwortenLöschen
  6. Klasse Bericht, liebe Christiane, vielen Dank! Wobei mich das mit dem kleinen Buben und der zur Partymeile mutierten Straße auch mich sehr nachdenklich stimmt ...

    Die Räder, die Du fotografiert hast, sind allerdings allesamt wieder mehr als sehenswert, besonders über die Funbikes musste ich richtig schmunzeln :)

    Alles Liebe aus Bayern von Rena

    www.dressedwithsoul.blogspot.de

    AntwortenLöschen
  7. Schade, wenn das was eine Stadt ausmacht, im überall gleichen Partytroubel verschwindet. Nicht Land und Leute kennen zu lernen, sondern Party zu machen, scheint bei vielen das Urlaubsmotto zu sein. Warum sie dazu tausende von Kilometern weit fliegen, erschließt sich mir nicht.
    Wahrscheinlich gibt es diese typische Atmosphäre in kleineren türkischen Städten noch immer. Hoffe ich zumindest.
    In der Türkei gibt es eine Schulpflicht, ich kann mir durchaus vorstellen, dass es auch Gesetze gegen Kinderarbeit gibt. Wer weiß welche Not, den Jungen auf die Straße treibt. Straßenkinder gibt es hier auch, das zu wissen und in den Fußgängerzonen rumänische Kinder betteln zu sehen, gibt mir auch ein mulmiges Gefühl.
    Lieben Gruss von Sabine

    AntwortenLöschen
  8. Halllloooo!
    Das sind so schöne Eindrücke von der Reise,der Hundepop kicher,wie süß!
    Schöne Farben sind da beim Handgewebten.Ja in der Türkei gelten oft andere Gesetze,was tut ein Mensch(Kind)nicht alles um zu überleben,da ist diese Variante sehr warscheinlich noch eine sehr humane.Überleben kennt kein Alter.
    Ich hab da Bilder für dich ,die sind zwar nicht von mir aber von meinem Bruder,der sagt ich kann sie nehmen.Die sind in Holland gemacht worden,wenn du willst schick ich`s dir zu wenn ich sie veröffentliche.Wunderbar gehäkeltes und gestricktes um Straßenlaterne und co,witzig.Interesse?
    Ich wünsch dir ein relaxtes Wochenend.
    Liebe Grüße ,
    Ulli

    AntwortenLöschen

Vielen Dank für deinen Kommentar!