Heimat - das klingt irgendwie kitschig...

Montag, 9. September 2013

Wenn ich mal ne Idee zu einem Thema habe, geht das mit dem Schreiben bei mir meistens ganz fix. Dann quatsche ich einfach drauflos und die Wörter sprudeln wie von selbst aus mir raus, sozusagen aus dem Fahrradfraukopf direkt durch die Finger auf die Laptoptastatur und von da auf den Bildschirm - meistens...
Manchmal ist es aber auch ganz anders und ein einziges Wort blockiert tagelang (!) das Weiterschreiben, weil´s einfach nicht gefunden wird. 
So geschehen, als ich vor einiger Zeit mein Projekt "Stadt-Land-Rad" vorstellen wollte. 



Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, dass bereits in der Überschrift rüberkommen sollte, um was es in etwa geht. Folglich musste eine knackig-kurze und zugleich treffende und noch dazu möglichst attraktive Formulierung her. Preisfrage: wie beschreibt man in Kurzform ein Gastbloggerprojekt, in dem eben diese Gastblogger zeigen, wo und wie sie am liebsten herumradeln?
Mir wollte partout nix zufriedenstellendes einfallen, stattdessen hatte sich ein Begriff in meinem Kopf eingenistet, den ich erstmal gar nicht mochte, den ich aber einfach nicht mehr loswerden konnte: Heimat. Radelheimat. - Zeig mir deine Radelheimat!
Echt jetzt, ich hatte richtig Bauchschmerzen bei diesem Wort. Und ich frag mich immer noch, ob ich da wohl nicht die einzige bin. Heimat - das klingt irgendwie kitschig. Mir fallen da Sachen ein wie Blasorchester im Musikantenstadl oder Brettchen mit eingebrannten Sprüchen "In der Heimat ist´s am schönsten" und so... - bäähhh, sowas mochte ich schon als Kind überhaupt nicht!
Dass meine Idee auf Grund des Wörtchens "Heimat" mit diesen Dingen in einer Schublade landen könnte, war nun wirklich nicht erwünscht. Ich wünschte mir überhaupt keine Schublade - im Gegenteil: Stadt-Land-Rad sollte offen sein und Spaß machen.
Ich wünschte mir kurze Spots auf unterschiedliche Orte und Gegenden - aus Radfahrersicht und möglichst vielseitig. Denn selbst ein und derselbe Ort wird ja von jedem individuell erlebt und auch mit dem Radfahren an sich verbindet jeder etwas anderes. Und genau dieses persönliche Empfinden sollte in den Beiträgen optimalerweise rüberkommen und in der Menge sowas entstehen lassen wie einen bunten Flickenteppich aus vielen verschiedenen Radelheimaten. - Ja, da isses wieder, dieses Wort: Radelheimat. Klingt wirklich komisch, immer noch. Passt aber auch einfach. 



Und hatte zum Glück wohl auch nicht die von mir befürchtete abschreckende Wirkung: unter dem Label Stadt-Land-Rad finden sich schon ein paar Beiträge, in denen neben den optischen Eindrücken der vorgestellten Orte jeweils etwas ganz persönliches rüberkommt. Etwas, das einen Ort besonders macht. Etwas, das sich anfühlt wie Zuhausesein. Etwas, das man Heimat nennen kann...  




Und grad in den letzten Tagen kamen zwei Mails mit neuen, individuell gestrickten Radelheimat-Flicken für den bunten Teppich. Zeig ich euch in Kürze.

Jetzt schicke ich euch erstmal rüber zu Katja Wenk, die für ihre Blogparade wissen wollte, was Heimat ist. (Und das ist kein bisschen kitschig...)


Bis bald!
diefahrradfrau

2 Kommentare:

  1. Mag sein, dass das Wort "Heimat" ein wenig kitschig klingt, wenn man dabei an Musikantenstadl und Holzbrettchen denkt! Ich denke dabei mehr an MEIN "Heim"! Dort gibt es weder Musikantenstadl, noch Holzbrettchen... aber ich fühle mich dort ausgesprochen wohl!!!!!
    Viele Grüße von Margit

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  2. Hey! Ja, so langsam wird es auch mit jedem Tag gemütlicher. Bin ja schon gespannt, wie die Wohnung dann fertig eingerichtet aussieht. Ach, ist ja kein Problem. Ich kann mich mit dem Post gedulden, stress dich nicht...Übrigens- sehr schönes neues Layout =) Der Header gefällt mir sehr gut!" Liebe Grüße

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