Stadt-Land-Rad: Nürnberg

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Stadt-Land-Rad - diese Überschrift steht für Gastbeiträge, in denen Blogger zeigen, wo sie so herumradeln, was es links und rechts ihrer Radwege zu sehen gibt und wo sie sich mit dem Rad zuhause fühlen: Blogger zeigen ihre Radelheimat. 

Anna ist begeisterte Hobbygärtnerin und berichtet auf Hummelstein über die Werkeleien in ihrem Schrebergarten. Hier zeigt sie uns ihre Radelstrecke mitten in Nürnberg:


Perspektivwechsel:  Meine tägliche Fahrradstrecke in Nürnberg
Was mag ich am Radfahren? Man hat auf dem Rad eine völlig andere Perspektive auf die Stadt als ein Auto- oder U-Bahnfahrer. Ich kann Wege benutzen, die einem Autofahrer verschlossen bleiben. Ich meide die großen Straßen und nehme die gemütlichen ruhigen Radwege.

Morgens darf man bei uns durch die Fußgängerzonen radeln. Die Atmosphäre in der Stadt ist dann die schönste des Tages. Die ganze Altstadt ohne Shoppingwahnsinn.
Das Tempo des Radfahrens ist genau richtig, so langsam, dass man in Ruhe alles betrachten und genießen kann, und so schnell, dass man viele unterschiedliche Plätze und Wege erlebt. Die Entfernung die man überwindet ist für den Kopf nachvollziehbar.
Die halbe Stunde auf dem Weg zur Arbeit geniesse ich jeden Tag. Obwohl ich schon viele Jahre hier in der Stadt lebe, entdecke ich immer wieder Neues auf dem Weg. Manchmal steht einfach so ein Kunstwerk rum, wie heute das Pferd aus Einkaufswagen.

Ich wohne in Nürnberg, die Stadt hat ca. 500.000 Einwohner. Mein Weg ins Büro ist ungefähr 7 km lang und führt mich mitten durch die Altstadt. Hier kann ich auf dem Hauptmarkt bei meinem Lieblingsgemüsehändler vorbeischaun, oder im Brotladen, oder wo ich möchte. Ich mag es auf dem Weg in kleinen Läden Einkaufen zu gehen, was hier keine lästige Pflicht ist, sondern eine schöne Abwechslung. Der Metzger hat immer einen Scherz auf den Lippen, vom Fischhändler gibts das Rezept gratis dazu und das Suppengrün vom Markt ist frisch und gehaltvoll.

Im Hochsommer fahre ich öfter mal früher los, um im *Schnepperschütz* an der Hallerwiese noch einen Morgenkaffee zu trinken. (Das Freiluftcafe hat seinen Namen von diesem Schützen nebenan auf der Wiese).


Im grünen Pegnitztal kann man richtig durchatmen. Dass man hier mitten in der Stadt ist, merkt man nicht. Wetter und Lichtstimmung sind jeden Tag anders. Jetzt im Herbst ist es wunderschön hier.


Zugegeben, es gibt auch schlechtes Wetter. Aber auch das habe ich gelernt zu genießen. Die feuchte Luft tut gut, wenn man den restlichen Tag im geheizten Büro sitzt. Ich könnte bei Regen auch mit der U-Bahn fahren, letztes Jahr habe ich das an ungefähr 2 Tagen gemacht – und es jedesmal bereut. Es fehlt dann einfach was, die frische Luft, die Bewegung, der Freiraum, die immer neuen Bilder. Ich fahre inzwischen bei wirklich jedem Wetter. Nur Neuschnee und Eis auf den Radwegen kann mich aufhalten.

Übrigens ist das im Winter nicht so kalt, wie man meinen könnte. Die Bewegung wärmt ja schnell. An sehr kalten Tagen ziehe ich zusätzlich die Regenhose über und die Skihandschuhe an. Durch das tägliche Kreislauftraining wird man auch unempfindlicher glaube ich.
Seit ich jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit fahre, komme ich viel entspannter an und kann auch auf dem Heimweg die Gedanken, die oft länger noch um die Arbeit kreisen wollen, leichter hinter mir lassen.
Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, anders zu fahren. Ich habe aber auch Glück und eine tolle Fahrradstrecke.

Anna
***

Vielen Dank an Anna für diesen Beitrag, der einmal mehr zeigt, dass man mit dem Fahrrad gerade in der Stadt vielfältige Eindrücke sammeln kann: Einkaufsmöglichkeiten, Kunst und Kultur in schönstem Nebeneinander mit der Natur. Dort lässt sich´s bestimmt nicht nur im Herbst gut radeln...


Habt ihr auch Lust, eure Radelheimat hier bei Stadt-Land-Rad vorzustellen? Eure Lieblingsstrecke, Ausflugsziele oder den täglichen Weg zum Job oder was auch immer - zeigt uns, wo ihr so rumradelt! Alle Infos zu dieser Mitmachsache findet ihr hier




Wenn ihr Fragen oder Ideen habt, schickt mir einfach ne Mail: diefahrradfrau@gmail.com




Bis bald!
diefahrradfrau

5 Kommentare:

  1. ewigkeiten ist es her, dass ich mal in nürnberg war. danke für die kleine tour. ich habe den schokokuchen wenigstens virtuell abgeradelt. lg, éva

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  2. Also ich kann Anna wirklich in allen Punkten recht geben!!! Ich fahre auch immer mit dem Rad - außer wenn es zu viel Schnee und Eis hat, dann ist es mir zu gefährlich! Ich habe allerdings festgestellt, dass bei uns die Radwege meist besser geräumt sind, als die Fußwege! Ich glaube auch, dass man sich abhärtet, wenn man bei Wind und Wetter mit dem Rad unterwegs ist! Mir macht übrigens auch große Kälte überhaupt nichts aus! Was ich nicht mag, wenn es nasskalt ist! Ach ja, die Eindrücke von Nürnberg gefallen mir sehr gut!
    Viele Grüße von
    Margit

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  3. wunderschön geschrieben - und die Bilder gefallen mir auch sehr :-)
    lieber Gruß von Heidi-Trollspecht

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  4. Hallo Fahrradfrau,
    schöne Impressionen aus Nürnberg. Ich fahre meist auch mit dem Fahrrad zur Arbeit. Man bekommt so morgens ganz anders den Kopf frei.

    Gruß Dieter

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  5. Ein toller Beitrag, herzlichen Dank an Anna! Da sind bei mir richtig Erinnerungen wach geworden, denn ich habe vor vielen Jahren eine außerordentlich interessante Zeit in Nürnberg verbracht, an die ich seit langem gar nicht mehr gedacht habe :)

    Alles Liebe von Rena

    www.dressedwithsoul.blogspot.de

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