unterwegs auf alten Wegen: Heimat

Sonntag, 21. September 2014

Mit meinen Kindern dort rumzuradeln, wo ich selbst als Kind meine Runden gedreht und viele kleine Abenteuer erlebt habe, gemeinsam ein bisschen zu "erfahren", wie das war, als alles noch ein bisschen langsamer ging - das war die Idee zu unserer Tour auf alten Wegen. Drei wunderbare Tage mit vielen schönen Eindrücken und Erlebnissen lagen schon hinter uns, als wir mein Heimatdorf erreichten: Ankum.
Ihr könnt euch sicher denken, dass mir tausend Dinge eingefallen wären, die ich meinen Kindern hätte zeigen können - ein bisschen habe ich ja hier schon mal erzählt. Aber ich wollte ihnen die Dinge nicht einfach nur zeigen, sondern sie selbst entdecken und erleben lassen und dabei höchstens mal den Blick auf dieses oder jenes lenken.



Nein, in Ankum ist die Zeit nicht stehen geblieben.
Der Milchwagen holpert schon lang nicht mehr über´s Pflaster
und auch das Wäldchen hinter meinem Elternhaus ist nicht mehr da ...
aber wir hatten Zeit und fanden Orte,
an denen es sich eben doch noch ein bisschen wie früher anfühlt.



Oben links auf meiner Karte zeigt euch der Pfeil, 
wo es zum Biohof Brummer-Bange geht.
Wie schön, dass wir uns dort ein bisschen umsehen durften!




Detert Brummer-Bange nahm sich viel Zeit,
uns den Hof und alle Tiere zu zeigen. 
Und auch sonst ließ Ankums Bürgermeister sich ganz auf die Kinder ein:
"Wollt ihr auf die Strohballen? Kommt her, ich mach ´ne Räuberleiter." 



Das musste er nicht zweimal sagen!



Erst als es überall piekste und juckte 
kam die Bande wieder aus dem Strohhaufen raus.



Das Kätzchen, das hier leicht eingeschüchtert wirkt,
saß später stundenlang mit uns auf dem Küchensofa
und ließ sich wohlig schnurrend das Fell kraulen,
während die Kinder Kakao schlürfend und Kekse knabbernd 
den Feierabend genossen.
Feierabend? - Ja!




Schließlich hatten Sie mit Detert und Maria die Kühe von der Weide geholt
und anschließend auch noch beim Melken geholfen.
Ganz selbstverständlich!



Was für ein Erlebnis!

*

Am nächsten Tag ließen wir uns von der Beeke leiten.
Wir folgten dem kleinen Bachlauf, 
der sich - mittlerweile an vielen Stellen verrohrt - durch´s Dorf zieht.




Und fanden Stellen, die zum Papierschiffchenschwimmenlassen einladen.





Brücken, unter denen wir früher gummibestiefelt durch´s Wasser gestapft sind -
 damals eine beliebte Mutprobe, 
denn schließlich markierte genau diese Brücke die Grenze unseres "Reviers" 
und man konnte ja nie wissen, was einen auf der anderen Seite erwartete ...



Heute findet sich auf der anderen Seite, 
dort, wo sich früher die Beeke durch Feuchtwiesen schlängelte,
der Ankumer See, um den wir natürlich eine Runde drehten.



Wir wurden begrüßt von neugierigen Enten ...



und ließen uns gern einfangen von der ruhigen Stimmung dort.



War es nicht erst neulich,
dass wir uns hier mit Freunden zum Schwimmen getroffen haben? 



Mal eben rüber zur Insel, 
vielleicht auch im Schlauchboot -
kommt ihr mit?



Erinnerungen für mich.
Entdeckungen für meine Kinder.



Einfach drauflosradeln, 
an der Brücke runtersteigen zum Wasser,
wieder losradeln und plötzlich das eigene Spiegelbild im See entdecken - 
alles wiederholt sich.



Wir hätten noch ein paar Tage in Ankum bleiben können,
um weiter auf alten Wegen zu radeln.



Oder um eine kleine Tour auf einem der Radwanderwege zu unternehmen.

Ein andermal. 



Denn nach fünf Tagen unterwegs war es 
- besonders für den jüngsten Mitradler - erstmal genug
und wir strampelten am Nachmittag zum nächsten Bahnhof,
um von dort mit dem Zug zurück nach Osnabrück zu fahren.

*

Wie das so für mich war, mit den Kindern mehrere Tage unterwegs zu sein, 
was mir bei den Vorbereitungen wichtig war 
und wie sich so eine Tour organisieren lässt,
erzähle ich in ein paar Tagen.

diefahrradfrau
Gern geteilt mit Lottas Heimat.

17 Kommentare:

  1. Den eigenen Kinder zu zeigen, wo man selber früher gespielt hat, sicher ein nahehegendes Erlebnis (mehr für die Großen). Das dabei die Erinnerungen schnell wieder lebendig werden, gerade wenn die Kinder das Gleiche tun möchten und an ähnlichen Dingen Gefallen finden, glaube ich dir.
    Mach´s gut und hab eine schöne Zeit mit deinen, Birgit

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  2. Wie ich bestimmt schon geschrieben habe, eine tolle Tour.
    Ich bewundere deine kleinen Monster, das sie sich wacker 5 Tage gehalten haben. Aber die Tour war auch sehr spannend ausgesucht. Ich bin gespannt was du uns zu der Planung zu erzählen hast. Denn so etwas möchte ich bald auch mal machen, allerdings für große Monster ;-)
    Liebe Grüße,
    Andrea

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  3. ich finde es toll dass du die Fahrrad-Tour mit den Kindern gemacht hast. Solche Erlebnisse sind einfach klasse. Und danke dass wir daran teilhaben dürfen :-)

    herzliche Grüße von Heidi-Trollspecht

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  4. Diese Fahrradtour ist wirklich eine gute Idee. Dann auch noch dein Heimatdorf zu besuchen und zu sehen, mit welchen Augen die Kinder alles sehen, war sicher spannend.
    Ich bin schon auf deinen nächsten Beitrag gespannt, denn irgendwie stelle ich es mir schwierig vor, eine solche Tour mit Kindern zu planen und wüsste wahrscheinlich gar nicht genau, wo ich mit der Planung überhaupt anfangen soll.

    Hab einen guten Start in die neue Woche morgen.

    I

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  5. HI Christianne,

    What a lovely day you and your children had and I enjoyed seeing your photos.
    Must have been great visiting the farm and seeing the cat, goat and ducks.
    The photo of the duck behind the spokes of the bike is great
    happy new week
    hugs
    Carolyn

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  6. Hach, da krieg ich richtig Lust, sofort loszuradeln! :-) Was für ein tolles Erlebnis für euch alle. Ich bin ja schon so gespannt, auf deinen Vorbereitungs- und Organisationspost zum Thema. Wir liebäugeln auch schon länger mit so einer Tour. Bisher war ich skeptisch, ob der Junior mehrere Tage durchhalten würde und dieses Jahr hat mir mein Rücken leider einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber nächsten Sommer will ich unbedingt auch so eine Rad-Erlebnis-Tour machen.
    Liebe Grüße
    Biggi

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  7. Oh, das klingt wieder wunderbar! Du hast tolle Kinder, dass die eine solche Tour mit soviel Elan mitmachen und sich von deinen Erinnerungswegen haben leiten lassen!
    Danke fürs Dran-Teilhaben-Lassen!
    Liebe Grüße,
    Frauke

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  8. Sehr schöne Fotos und ein toller Text, liebe Christiane. :) Durch deine anderen Berichte werde ich mich jetzt auch mal durchklicken... Dir einen guten Wochenstart. :)

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  9. Diese Fahrradtourberichte berühren meine Seele......
    Vielleicht, weil ich das so nicht kann: meine Kinder wachsen in meinem Elternhaus auf. Sie sind (waren) Kinder in der Umgebung, wo ich auch Kind war..
    Herzlichst
    yase

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  10. Ach, wie schön,
    das erinnert mich an meine Ausflüge mit meinen Kindern in meinen Heimatort, auch mit dem Radel, der braunwässrige Moorsee, in dem wir schwimmen lernten ganz ohne Erwachsene, nur mit großen Kindern die auf uns aufpassten, der Blaubeer-Such-Wald, aus dem uns damals der -blöde- Förster verjagt hat und und und.
    Wie schön, dass deine Kinder das alles auch erradeln konnten.
    LG Heidi

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  11. Das ist echt ein herzerwärmender Post. Ich kann richtig gut mir vorstellen, dass es ein wirklich schöner Tag war =)

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  12. auch wenn die zeit dort nicht stehen geblieben ist :: so wunderbar idyllisch sieht es aus, einfach herrlich.

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  13. Was für tolle Bilder du mitgebracht hast! Da kann ich mir vorstellen, dass deine Kleinen ziemlich ausgepowert waren, bei so vielen Abenteuern! :) Der grummelige rote Kater sieht superflauschig aus - den hätte ich auch liebend gern gekrault. Wirklich toll, dass du so viel aus deiner Kindheit deinen eigenen Kindern zeigen kannst!

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  14. Liebe Christiane,
    das waren ja eine Menge wunderbarer Eindrücke auf den alten Wegen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Du und Deine Kinder noch lange davon zehren.
    LG Sabine
    PS.: das Bild von den Hochrädern kannst Du gerne verwenden.

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  15. das war ja eine tolle erinnerungstour! ich bin mir sicher, dass sie deinen kindern mit so vielfältigen erlebnissen viel spaß gemacht hat!
    liebe grüße von mano

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  16. Ein tolles Erlebnis! Da hätte ich auch Spaß dran gehabt. Herrlich ... und wie zutraulich die Enten-Bande war ... einfach toll!

    Liebe Grüße,
    Sonja

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  17. Was für ein schöner Heimatbericht! Lieben Dank fürs Verlinken! LG Lotta.

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