Keine Angst - das Ungeheuer blieb friedlich, niemand wurde verletzt. Und doch geht es um eine sehr ernste Gefahr und ich stelle mein Fahrradthema hier gern mal in die zweite Reihe, um euch mehr davon zu erzählen.
Entdeckt hatte ich die Tütenschlange am Rande des Wochenmarktes, wo sie sich hinter den Marktständen ihren Weg bahnte.
Neugierig folgte ich der Plastikspur und staunte nicht schlecht: die Klimabotschafter der Ursulaschule hatten gerade begonnen, die bischöfliche Kanzlei einzuwickeln - mit Plastiktüten!
An vielen Schulen hatte die Gruppe zuvor Plastiktütenmonster-Tonnen aufgestellt, die in den letzten Wochen reichlich Futter bekommen hatten: rund 8000 (achttausend!) Plastiktüten, die ungenutzt in Osnabrücker Haushalten herumgelegen hatten, wurden nun zu einer Monsterschlange verknotet.
Eine ungewöhnliche Aktion, mit der die Klimabotschafter im Projekt youthinkgreen auf einen ganz großartigen Plan hinweisen:
Sie wollen Osnabrück zur plastiktütenfreien Stadt machen!
Bis Ende 2017 soll die Stadt plastiktütenfrei sein. - Wow, das ist mal ne Ansage! Und die ist durchaus ernst zu nehmen, denn die Jugendlichen sind hochmotiviert und lassen sich einiges einfallen ...
Während ein Teil der jungen Umweltaktivisten die Plastikschlange um das Gebäude legte, informierten andere die Passanten über ihr Ziel, die "gebeutelte" Stadt von Plastiktüten zu befreien.
Den meisten seien die durch Plastikmüll drohenden Gefahren für die Umwelt bewusst, erzählte mir die 15-jährige Samara. "Allerdings reichen ihnen diese Schrecken nicht aus, an einen Korb oder Jutebeutel zu denken, wenn sie zum Markt gehen."
In zahlreichen Gesprächen nutzten die Schüler die Chance, andere von ihrer Idee zum Schutz der Umwelt zu überzeugen und immer wieder anzusprechen, "dass so ein Jutebeutel auch einfach in die Jackentasche passt."
Damit es nicht nur beim guten Vorstz bleibt, hatten sie Papiertüten und Jutebeutel mitgebracht, die sie im Tausch gegen Plastiktüten an die Osnabrücker verteilten.
Damit nicht genug: die Umweltschützer gehen auch dorthin, wo die bunten Tüten tagtäglich über den Ladentisch gehen, sprechen mit Unternehmern und verteilen selbst entworfene Auszeichnungen für plastiktütenfreie Geschäfte. Rückenwind erhalten sie dabei nicht nur aus Politik und Verwaltung, sondern auch von Firmen und Organisationen, die das Projekt unterstützen.
Für die am Ende des Aktionstages wieder eingerollte Tütenschlange gibt es auch schon einen Plan, denn die landet natürlich nicht im Müll: aus den Wegwerftüten wollen sie haltbare Einkaufstaschen herstellen.
Eine gute Idee, "Einweg" direkt in "Mehrweg" zu verwandeln!
Weil mir persönlich aber Stoff-/Jutebeutel lieber sind (leicht zu verstauen und waschbar und sowieso ...), hab ich mal überlegt, welches Tütenupcycling noch Sinn machen könnte. Natürlich bin ich beim Fahrrad gelandet (wo sonst?):
Sattelbezüge. Nachhaltige Upcyclingbezüge anstelle der häufig als Regenschutz benutzten Plastiktüten, die schon beim kleinsten Riss nicht mehr schützen und dann eben im Müll landen. Ich brauchte gar nicht lang suchen, um bei meinen Fotos von der Aktion ein paar Drahtesel mit Tüte zu finden.
Ich könnte mir auch kleine Lenkertaschen aus Tütenmaterial vorstellen, wasserfest und schön leicht. - Sicher gibt´s noch eine Menge anderer Möglichkeiten, man muss nur ein bisschen nachdenken ...
Was würdet ihr aus alten Plastiktüten machen?
Gibt es in eurer Stadt ähnliche Projekte?
Erzählt mal!
Bis bald!
Daumen hoch! Was für eine wertvolle Idee!!
AntwortenLöschenIch versuche wenn möglich, keine Plastiktüte zu nehmen. Idee für ein upcycling habe ich auch nicht....
Herzlichst
yase
das wäre gut in jeder stadt zu organisieren !
AntwortenLöschenTolle Idee, bei mir kommt Plastik schon lange nicht mehr in die Tüte, ich versuche auch schon lange, darauf aufmerksam zu machen, vielleicht hast du Lust mal zu schauen
AntwortenLöschenhttp://art-wear-kunstpause.blogspot.de/2014/08/fisch-am-freitag-mal-umweltbewusst.html
Herzliche Grüße, Elke
Was für eine tolle Aktion! Bei uns in der Nähe gab es so etwas ähnliches auch mal. Da wurden tausende Stoffsackerl gesammelt und dann verschenkt. Sind glaub ich auch im Guines Buch der Rekorde gelandet damit...
AntwortenLöschenIch arbeite zwar in einem Geschäft, dass nur noch Papiersackerl und Permanent-Tüten verkauft, doch es ist unglaublich, wie viele Leute nach den "Gratis-Plastiksackerl" fragen und wie empört manche auch sind, wenn ich ihnen erkläre, dass es keine mehr gibt...
Viele sind wohl einfach zu faul, einigermaßen organisiert einkaufen zu gehen. Passt wohl nicht in unsere Kultur des "ALLES IMMER JETZT".
Liebe Grüße, Daniela
Hallo liebe Christiane,
AntwortenLöschendas ist ja eine geniale Aktion und ein konkretes Ziel. Mutig !
Mir ist neulich aufgefallen, dass MÜLLER die Plastiktüten nicht mehr verschenkt, sondern sie jetzt gekauft werden müssen, egal ob klein oder groß. Das finde ich auch mal eine Maßnahme.
Was ich mit Plastiktüten mache ? Wir nehmen sie für´s Katzenklo (also den Inhalt).
Ansonsten verstauen wir alle Einkäufe im Rucksack oder Fahrradkorb (klick).
Viele liebe Grüße, Synnöve
Ich finde das eine ganz großartige Aktion! So wird einem wirklich begreiflich, wieviel Plastikmüll eigentlich schon allein an Tüten unterwegs ist...LG Lotta.
AntwortenLöschenHallo Christian!
AntwortenLöschenWas für eine geniale Idee! Vielen Dank, dass Du dieses herausragende Projekt auf Deinem Blog vorstellst!
Und Du hast natürlich nicht nur auf den Bildern den Bogen zum Fahrrad bekommen ;-)
lg
Maria
Super Idee von den Schülerinnen und Schülern! Ich hab IMMER eine Einkaufstasche aus Baumwolle dabei... Dafür habe ich dann aber immer Tütenknappheit in der Küche, wenn ich mal einen Müllbeutel brauche und muss die immer dazu kaufen. Eine Tauschtütenstelle wäre nicht schlecht. Ich nehme gerne Plastiktüten in Obhut (da müsste ich echt mal im Freundeskreis nachfragen...), denn ich hab's mal mit Biotüten (aus Maisrohstoff oder so) probiert, aber die suppen mir immer durch...
AntwortenLöschenLG, Anne-Marie
Achso, aus Plastiktüten kann man auch prima Pompoms selbst machen (Anleitungen gibt es en Masse bei Google oder Ecosia)... Falls mal Deko für eine Party oder so vonnöten ist, die auch immer wieder eingesetzt werden kann (wird ja nicht schlecht so eine Deko)...
AntwortenLöschenLiebe Christiane,
AntwortenLöscheneine wirklich super gute Idee, die du uns heute vorstellst. Ich zeige das nachher unbedingt meinen Söhnen, vielleicht haben die Lust an ihren Schulen auch zu einem ähnlichen Projekt aufzurufen.
Ich bewahre Plastiktüten (wenn es sein muss) auf, um sie wieder zu verwenden (wenn es gar nicht mehr geht, dann benutze ich sie als Mülltüte). Ich habe auf einem Blog mal gelesen, dass aus bunten Mülltüten eine Girlande gebastelt wurde für den Garten. Das könnte ich auch mal nachbasteln. Und Farbenmix hatte auf der Plastiktüte ein Schnittmuster abgedruckt, sodass die Tüte gleichzeitig für das nächste Nähprojekt verwendet werden konnte. Das finde ich total genial. Solch eine Tüte habe ich auch noch hier vorliegen (falls du Fotos haben möchtest, könnte ich dir davon welche schicken). Liebe Grüße Karin
ein ganz, ganz tolles projekt! ich hoffe, dass irgendwann auch die unsäglichen plastikverpackungen bei obst und gemüse u.a. waren einbezogen werden. ich habe mich gerade bei meinem erdbeerbauern beschwert: da nehmen die doch jetzt auch diese plastikcontainer statt pappe für die früchte!
AntwortenLöschenliebe grüße von mano
ich finde deinen bericht sehr anregend...nehme im geschäft keinen plastikbeutel...aber für den kot meiner kleinen chichis habe ich noch nicht etwas anderes gefunden...
AntwortenLöschenEine sehr begrüßenswerte Aktion, danke dass Du darüber berichtest. Das Thema begleitet auch mich schon einige Zeit (Nix Plastix). Wahrscheinlich ist der Plastik-Einkaufsbeutel am einfachsten zu ersetzen. Allerdings entdecke ich beim bewusst hinsehen überall Plastikverpackungen und -Bestandteile.
AntwortenLöschenAlles beginnt mit einem ersten Schritt.
LG Ute
*like*
AntwortenLöschenBoah, was für eine geniale Aktion! Ich bin mega begeistert und könnte die ganzen Schülerinnen knutschen! Und die Idee ist wirklich super gut auf andere Orte übertragbar!
AntwortenLöschenEinen Sattelschutz bräuchte ich ganz dringend, denn mein wunderschönes Fahrrad wird auch von so einer doofen Tüte verunstaltet. Aber einen neuen Sattelschutz zu kaufen bring ich nicht über mich, auch wenn die echt schön aussehen. Aber ein upcycling-Teil - da wäre ich sofort dabei.
LG Zora
Tolle Aktion! Sichtbar machen ist alles...
AntwortenLöschenich habe immer einen oder zwei dieser dünnen Einkaufsbeutel in der Handtasche und in der Fahrradtasche Baumwollbeutel und im Auto auch .
Sonst hat man nichts dabei,wenn man spontan etwas einkauft!Selbst das Brot oder 3 Teile im Supermarkt auf dem Nachhauseweg zu Fuß,das ist die Gelegenheit,wo die meisten Leute an der Kasse schnell eine Tüte kaufen!
Alte Plastiktüten: da müsstest du mehrere zusammenbügeln oder steppen,sonst ist ein Sattelüberzug zu dünn oder eine Tasche.Außerdem zerfallen die unter UV licht irgendwann.
Sowas ist aus alter LKW Plane besser.Kat
Was für eine großartige Aktion! Danke fürs Bericht! Liebe Grüße, éva
AntwortenLöschenTolle Aktion. In Köln werden die Plastiktüten in manchen Läden auch nur noch gegen Gebühr abgegeben. Das ist meiner Meinung nach auch schon ein ganz guter Anfang. Hier in Princeton gibt es einige wenige (Super)märkte, die Baumwoll- oder andere wiederverwertbare Taschen verkaufen, ansonsten ist es unglaublich, wie viele Plastiktüten aus den Märkten herausgeschleppt werden. Von Umweltbewusstsein ist da nicht viel zu spüren und solche tollen und sinnvollen Aktionen wie die bei euch sind leider nur ein Tröpfchen auf dem heißen Stein. Ich bin eine der wenigen, die immer Taschen zum Einkaufen mitnimmt. Man bekommt sogar einige wenige Cents zurückerstattet, wenn man eigene Taschen dabeihat, aber das scheint kein Anreiz zu sein. Die Leute sind einfach zu bequem.
AntwortenLöschenLG Carmen
ich habe ein upcycling aus plastiktüten für mein rad und mich: meine regenjacke geht nur bis mitte oberschenkel und so werden die hosen beim radeln im regen immer nass. kennst du noch die "frisierumhänge" von anno dazumal? ich trug den von meiner großmutter als kinde gerne als "midi-wickelrock". etwas habe ich mir aus miteinander verbügelten plastiktüten gemacht (immer 2 tüten übereinander, backpapier auflegen und mit dem heissen bügeleisen drüber, bis alles verschmilzt - diese doppelte plane habe ich dann einfach in form geschnitten und die ränder nochmal verbügelt) es sieht aus wie ein wickellrock und oben am "bund" gibt es 2 enden zum zubinden. geht sicher auch mit klettis, aber ich habe keine hier. schön ist anders, aber das ist mir latte, hauptsache das wasser landet nicht mehr auf meiner hose. lg ☼
AntwortenLöschenSuper Idee von den Schülern!! Ich versuche, keine Plastiktüten zu benutzen. Ist ja irgendwie nicht so schwer:-).
AntwortenLöschenIch finde halt, dass in der Politik da viel mehr passieren müsste. Siehe Verpackungslobby und schwachsinnige Hygienevorschriften. Und das mit dem Microplastik in Kosmetika etc. ist auch nicht zu beheben, indem wir keine Tüten mehr benutzen. Aber es ist ein erster Schritt und schafft Bewußtsein. Das finde ich gut. Darum : Super Aktion!!!
Liebe Grüße von Lisa
Richtig tolle Aktion, an der sich andere Städte ein Beispiel nehmen könnten.
AntwortenLöschenDie Plastiktüten zu upcyclen ist auch eine gute Idee. In Accra gibt es das auch, da werden aus pure water (500ml Trinkwasser in Plastiktüten abgefüllt) Tüten auch Taschen, Geldbeutel und einige andere Sachen hergestellt, um so zumindest teilweise dem Plastikmüll vorzubeugen.
what a plan! wenn sich dann bitte der rest der welt da auch mal anschließen könnte!
AntwortenLöschenDas ist eine großartige Aktion und ich wünschte, es würde 'Schule machen' ;-), in Schulen und auch sonstwo.
AntwortenLöschenhttp://kunterbunt11.wordpress.com (Ich kann hier nicht mit Name/URL kommentieren.)
eine wunderbare aktion!!!
AntwortenLöschenich vermeide plastik schon länger, besonders auch in der küche. leider stösst man beim einkaufen immer wieder auf unverständnis wegen irgendwelcher dummen bestimmungen.
lg anja
super!
AntwortenLöschenwenn es irgend geht verzichte ich auf die tüten die die geschäfte anbieten, im supermarkt nehme ich nie eine, die für obst&gemüse nur für kleinteiliges loses, grosse einzelfrüchte gehen nackig zur kasse.
ich würde nichts vermissen wenn es gar keine plastiktüten mehr gäbe!
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Das ist ja eine tolle Idee - schön, wenn sich so viele Jugendliche auf einmal für etwas engagieren. Dann müssen die normalen Einkäufer, die die Problematik verdrängen, doch aufwachen! Ich wünsche allen viel Erfolg und hoffe, die Welle schwappt auch in andere Städte über!
AntwortenLöschenViele Grüße,
Marlene